Rathaus/
Verwaltungsgemeinschaft

Haus Nr. 89

ab 1883 Nr. 125, heute Kellergasse 9
Karl Winter

Als ältester uns bekannter Besitzer dieses Anwesens erscheint 1549 Jörg Vogt, dem 1556 Georg Meyer nachfolgt. Über diesen heißt es im Salbuch 2 von 1570:

„Georg Mayer zu Nennsling hat empfangen die Behausung daselbsten zwischen dem Georg Fackhelmeier (90) und dem Utz Pfaller (88) innen gelegen, die er von dem Georg Vogt erkaufet. Ist geschätzt um 45 Gulden. Nota: Diese Behausung ist aigen.“

Beim nächsten Besitzer (um 1577) Hans Popp ist die Bezeichnung, daß das An­wesen "eigen" wäre, fallen gelassen, und es heißt: „Hans Popp hat innen die Behau­sung samt einem Stadel zwischen Ulrich Pfaller (88) und Jorg Fackhelmeier (90) innen liegend und ist nit lehenbar, aber den Schenken zu Geyern vogtbar und dient mit der Hand und gibt jährlich vier Pfund Pfennig Zins in die Pfarr zu Markt Nenns­lingen und den kleinen Zehent und ist bei solcher Behausung ein Gärtlein, das ungefähr 1/4 sein soll und ist ungefähr der halbe Teil an solchem Gärtlein gegen Hansen Mögen (87) seinem Garten seckendorfisch Lehen.“

Schon 1581 gibt es wieder einen neuen Besitzer:

„1581: Item Hans Schrötz hat empfangen die Behausung welche zwischen Jörg Fackelmeier (90) und Ulrich Pfaller (88) innen liegt und er von Hansen Popp er­kauft um 250 Gulden.“

1586 ist Jakob Wolf der neue Besitzer des Anwesens „so er von Hansen Schrötzen erkauft um 250 Gulden und ist doch eigen, gibt kein Lehengeld“.

Durch die Heirat mit Jakob Wolffs Witwe am 25. Sept. 1602 wird Gilg Böheim neuer Besitzer. Von ihm erwirbt es am 02. Juli 1606 ein Hans Popp um 550 Gulden, dessen Witwe am 19. April 1611 das Anwesen an Hans Zinner zu Burgsalach um 600 Gulden weiterveräußert.

Mit diesen Namen sind sämtliche Besitzer aus der Zeit vor dem 30-jährigen Krieg angeführt. Noch während der letzten Kriegsjahre um 1640 erscheint Ulrich Schlund als weiterer Besitzer. Doch hat er um diese Zeit Nennslingen verlassen, denn laut Salbuch 124 versucht 1641 der Panzermüller Paul Volland, sein Schwager, das Anwesen, das noch verlassen ist, zu kaufen, mit der Einschränkung, dieses dem Eigentümer zurückzugeben, falls dieser innerhalb der nächsten fünf Jahre wieder zurück käme.

Wie zu erfahren ist, war Ulrich Schlund zu dieser Zeit „in seinem Exilio zu Halber­stadt in Obersachsen, wo sein Sohn Balthasar am 11.03.1635 geboren wurde“. Späte­stens 1644 ist er wieder in Nennslingen, denn am 02.02.1645 wird hier seine Tochter Maria geboren.

1684 wird das Anwesen an Matthias Merkenschlager verkauft. Bei der amtlichen Bestätigung dieses Kaufs heißt es über das Anwesen: „Matthias Merckenschlager, Beck, hat empfangen die Behausung bestehend aus Haus, Stadel und einem Gärtlein, wovon der halbe Teil gegen Andreas Ammerstorffer (87) liegend Seckendorf Lehen sein soll. Ist keinem Herren lehenbar, gibt hingegen der Pfarr Nennslingen jährlich vier Pfund Zins und den kleinen Zehent.“

1684      
Matthias Merkenschlager (Beck)
⚭ 04.11.1684 Maria Katharina Blümlein
Sohn Matthias (* 27.09.1687)

Am 19. Januar 1719 verkauft Matthias Merkenschlager sein Anwesen an Georg Friedrich Hübner, gebürtig in Wengen, um 600 Gulden.

1719      
Georg Friedrich Hübner (Metzger)
⚭ 28.02.1719 Anna Elisabetha Wild aus Stetten
Sohn Johann Adam (* 19.10.1730)

1764      
Johann Adam Hübner (* 19.10.1730)
⚭ 07.02.1764 Christina Gloßner († 20.02.1825)

„03. März 1801: Der bisherige Metzgermeister Johann Adam Hübner hat sein Gut seinem Vetter Johann Wolfgang Gloßner um 1800 Gulden übergeben.“

„30. Oktober 1802: Der neuangehende Metzger Johann Wolfgang Gloßner hat von dem Schneidermeister Johann Daniel Keller einen Platz von dessen Hausgarten ca. 10 Schuh lang und 37 Schuh breit erkauft, damit ersterer auf dessen Seite sein Haus erweitert.“

1801      
Johann Wolfgang Gloßner (Metzgermeister, * 20.07.1779, † 26.01.1840)
⚭ 07.07.1802 Christina Struhler (* 13.09.1781, † 25.11.1820)

1815      
Christina Gloßner (geb. Struhler)
⚭ 2. Ehe 03.05.1815 Johann Ferdinand Ernst
Sohn Georg Michael (* 02.02.1818)

1847      
Georg Michael Ernst (* 02.02.1818)
⚭ 22.08.1847 Maria Marg. Glinker (* 05.03.1823)

1852      
Maria Marg. Ernst, geb. Glinker (* 05.03.1823)
⚭ 2. Ehe 01.02.1852 Johann Michael Städtler
Sohn Johann Georg (* 01.11.1853)

1881      
Johann Georg Städtler (* 01.11.1853)
⚭ 25.10.1881 Marie Gloßner (* 13.06.1857)

1881 übernahm Johann Georg Städtler das Anwesen Nr. 9 und überließ das Anwe­sen Nr. 89 seiner Schwester Anna Maria Städtler, geb. 05.02.1865.

1881      
Anna Maria Städtler (* 05.02.1865)
⚭ 10.06.1890 Johann Daniel Winter
Sohn Friedrich (* 25.06.1894)

1919      
Friedrich Winter (* 25.06.1894)
⚭ 04.11.1919 Barbara Dollinger (* 23.09.1891 in Bergen)
Sohn August (* 24.03.1930)

1952      
August Winter (* 24.03.1930)
⚭ 26.05.1952 Marie Leyerer (* 25.05.1926)
Sohn Karl August Friedrich (* 01.10.1955)

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