Der Besitzer dieses Anwesens, das zunächst auch die Nummer 81 umfaßte, war Brandenburgischer Untertan. Genauere Daten finden sich im Salbuch 248 von 1705, allerdings erst ab 1692, mit dem Besitzer Hans Michael Heybeckh. Summarisch werden jedoch auch alle vorausgegangenen Besitzer aufgezählt. Es sind
1574
Ulrich Frisch
Appolonia Frisch
1601
Leonhard Brandel
1602
Hans Stengel
1605
Philipp Schuster
1607
Hans Mösel
1611
Michael Regnet
1622
Hans Frisch
1626
Hans Stengel
1638
Michael Baur
1640
Hans Meyer
1641 Michael Kahr
1645 Matthias Wimber
1647 Michael Wurmb
bis 1686 Michael Wurmb's Wittib
1692 Hans Michael Heybeckh, Schneider
Über Hans Michael Heybeckh heißt es: „Besitzt seit 4 Jahren ein Gut so zwischen Adam Lang (86) und Sebastian Schmidt (76) ihren Gütern innen gelegen. Mit einer offenen Hofreith. An Gebäuden: Ein eingättig Haus, Stadel, Schweinstall, Keller, Backofen und einen Brunnen welches alles um sich begreifen und halten mag bei 1/2 Tagwerk. Dabei ist ein Garten hinter dem Haus gelegen, hat 1/4 Tagwerk, sind etliche Weichselbäum und ein Apfelbaum darinnen.“
1692
Hans Michael Heubeck (Heybeckh) (Schneidermeister)
⚭ 09.02.1685 Anna Marg. Schlund (Witwe des Hans Schlund, Sattlers)
Tochter Anna Margareta (* 29.09.1686)
1712
Anna Margareta Heybeck (* 29.09.1686)
⚭ 19.04.1712 Pankraz Schmid
Alles deutet darauf hin, daß Hans Michael Heubeck das ganze Haus 80 und 81 in Besitz hatte. Erst nach der Heirat seiner Tochter 1712 behielt er die eine Hälfte für sich als Altsitz zurück und überließ die andere Hälfte seinem Schwiegersohn Pankraz Schmid, der später die Teilung beibehielt. 1743 hat Pankraz Schmid seine Hälfte an Georg Michael Burger verkauft.
1743
Georg Michael Burger (Schneidermeister, * 03.03.1701, † 29.05.1753)
⚭ 08.06.1730 Maria Barb. Mögen
Tochter Maria (* 15.07.1733)
Nach dem Tode ihres Mannes am 29.05.1753 übergibt die Witwe das Anwesen an ihren Tochtermann Johann Christoph Karl Keller, Schneidermeister.
1753
Maria Burger (* 15.07.1733)
⚭ 18.06.1754 Joh. Christoph Karl Keller
Sohn Georg Michael (* 27.02.1770)
1795
Georg Michael Keller (Schneidermeister, * 27.02.1770)
⚭ 10.02.1795 Anna Maria Beyerlein aus Thalmannsfeld
Am 22.07.1805 wird das Anwesen um 1400 Gulden verkauft. Neuer Besitzer ist Georg Michael Birngruber.
1805
Georg Michael Birngruber
⚭ 25.02.1806 Eva Maria Roßenauer
Die Ehe blieb kinderlos.
Als neuer Besitzer erscheint 1834 Johann Michael Satzinger, dessen Frau von Schmaußer (68) stammt.
1834
Johann Michael Satzinger (* 11.11.1805, † 16.06.1867)
⚭ 11.04.1832 Katharina Schmaußer (* 17.12.1799, † 29.02.1840)
Nach dem frühen Tod seiner Frau heiratet Satzinger ein zweites Mal.
⚭ 2. Ehe 14.07.1840 Regina Barb. Fellner (* 28.04.1801, † 13.09.1848)
Tochter Katharina (* 04.03.1844)
Die Tochter aus dieser 2. Ehe ist Erbin des Anwesens. Nach dem Tod des Vaters heiratet sie den Glaser Wilhelm Horlacher.
1868
Kathrin Satzinger (* 04.03.1844)
⚭ 13.09.1868 Wilhelm Georg Johann Horlacher (Glaser, * 03.03.1843)
Sohn Karl August (* 19.09.1869)
Um 1882 wurden die beiden Halbhäuser wieder vereint.
1898
Karl August Horlacher (Glaser und Musiker, * 19.09.1869)
⚭ 19.04.1898 Maria Walb. Bauer (* 02.09.1867 in Thalmässing)
Sohn Karl Wilhelm (* 13.04.1902)
1930
Karl Wilhelm Horlacher (Landwirt und Glaser, * 13.04.1902)
⚭ 08.05.1930 Anna Christine Schmidt (* 26.12.1906 in Wengen)
Sohn Karl Heinrich (* 12.02.1935)
1963
Karl Heinrich Horlacher (* 12.02.1935)
⚭ 29.09.1963 Erna Käthe Ellinger (* 10.05.1938 in Wengen)
Tochter Monika (* 17.02.1964)
Haus 81
Wie bereits bemerkt, war das Anwesen mit den späteren Hausnummern 116 und 117 zunächst ein einheitliches Anwesen, das erst um 1712 geteilt wurde. Die eine Hälfte behielt sich Pankraz Schmid (80), die andere, kleinere, bekam Thomas Haßlinger.
Thomas Haßlinger (Zimmermeister, Witwer)
⚭ 14.10.1764 Anna Marg. Obermajer (* 23.01.1732)
Ehe kinderlos.
Als nächster Besitzer erscheint:
Thomas Ochsenkiel (Kühhirt)
⚭ 20.09.1797 Eva Maria Lang (* 25.08.1773)
Thomas Ochsenkiel tritt später in den Dienst des königlich preußischen Gesandten Grafen von Görz zu Regensburg. 1808 ist er wieder Kuhhirt. 1812 verkauft er das Haus um 575 Gulden an Lorenz Mayer.
1812
Lorenz Mayer
⚭ 29.01.1812 Maria Sibylla Link
Nach dem Tode ihres Mannes am 26.12.1834 übernimmt zunächst die Witwe das Anwesen. Doch nach deren Ableben am 25.02.1835 erscheinen zunächst die beiden Söhne Johann Jakob, geb. 23.12.1812, und Georg Michael, geb. 10.04.1816, als Besitzer, 1850 schließlich nur noch Johann Jakob Meyer.
1850
Johann Jakob Meier (* 23.12.1812)
⚭ 30.03.1851 Margareta Leitel (* 14.05.1826)
Tochter Maria Sophia (* 12.04.1849)
1870
Maria Sophia Meier (* 12.04.1849)
⚭ 26.06.1870 Georg Michael Hinterhölzel (Schuhmacher, * 24.09.1845 in Thalmannsfeld)
Sohn Georg Michael (* 21.08.1867)
Bis zum Tode ihres Mannes am 08.04.1883 ist Frau M. Hinterhölzel, geb. Meier, als Besitzerin des Hauses Nr. 81 nachweisbar. Nachdem jedoch ihrem Sohn Georg Michael die Stelle eines Gemeindehirten übertragen worden war und er am 18.04.1892 nach der Heirat mit Eva Maria Stoll das Hirtenhaus bezogen hatte, verlegten die beiden Eltern ihren Wohnsitz auf Nr. 120, denn bereits 1893 erscheint die verwitwete Altsitzerin Katharina Horlacher auch als Besitzerin von Nr. 81. Damit war das um 1712 geteilte Anwesen wieder zu einem einzigen verschmolzen.