Rathaus/
Verwaltungsgemeinschaft

Haus Nr. 77

später 113, jetzt Schmiedgasse 4 und 4b
Anna Wilfert

Der Inhaber dieses Hauses war bis 1600 Ehenheimischer und danach Pfalzneuburgi­scher Untertan. Im Jahr 1662 tauschte der Markgraf von Brandenburg die Pfalzneu­burgischen Besitzungen gegen das Schloß Möhren mit Untertanen ein. Seitdem wa­ren die ehemals Ehenheimischen Untertanen Brandenburgisch. Wie üblich sind die Auskünfte über Brandenburgische Untertanen recht spärlich und nur aus den Ansba­cher Salbüchern zu erhalten. Persönliche Daten wie etwa über Käufe und Verkäufe liegen aus der Zeit vor 1800 nicht vor.

Auskünfte über das Anwesen erhalten wir aus den Salbüchern 246, 248 und ab 1743 aus dem Salbuch 242, allerdings mit einer summarischen, recht lückenhaften Aufzählung der ehemaligen Besitzer. Für unser Anwesen werden im Salbuch 246 folgende Vorbesitzer angegeben:

vor 1574 Barthel Schedl

1574
Heinrich Frisch (Schneider)

1620
Georg Mögen (Schuster)

1662 von Pfalzneuburg eingetauscht

1670
Ägidius Mögen

1677
Wolfgang Mögen (Schuster)

Über Wolfgang Mögen hören wir Genaueres.

„1695: Wolfgang Mögen, Schuster, bewohnt ein Gut zwischen Martin Winter (79) und Adam Zinner (72) gelegen, mit einer eingemachten Hofreith hinter der Kirchen­mauer. An Gebäuen, ein Haus, Stadel und Wagenschupfen, Schweinstall, Keller, Backofen und Brunnen, welches alles bei 1/4 Tagwerk in sich hält. Ist anhero vogt-, steuer-, dienst-, zins- und lehenbar. Gibt kei­nen Blutzehnten. Dabei ein Garten hinter dem Haus und Stadel gelegen, hält ein 1/2 Tagwerk, sind alte Äpfel und Zwetschgenbäume darinnen. Onera:

10 Kreuzer für eine Fastnachthenne

 2 Gulden 51 3/4 Kreuzer Dienstgeld

in allen Veränderungsfällen den 15. Gulden zum Handlohn

item hat jährlich ein Klafter Holz zu hauen,

ferner der Kommunherrschaft und dem Gericht ein Strich Vogthabern.“

1585      
Heinrich Frisch (Schneider, Nachfolger von Barthel Schedl)

Pauls und Hanns Frisch sind die Stiefkinder von Georg Mögen.

1620      
Georg Mögen

1670      
Ägidius Mögen (* 08.07.1642)
⚭ 08.11.1670 Anna Margareta Lintzmeyer
Sohn Paulus 

1677      
Wolff Mögen (Bürger und Schuster des Rats und Gerichts, auch Bürgermeister,  * 14.07.1647)
⚭ 04.07.1676 Ursula Fellner
Tochter Regina Barbara, * 20.12.1687)

1718      
Regina Barbara Mögen (* 20.12.1687)
⚭ 04.08.1718 Daniel Arnold
Sohn Johannes (* 11.11.1718)

1754      
Johannes Arnold (Metzgermeister, * 11.11.1718)
⚭ 28.01.1754 Rosina Schaudig
Johannes Arnold übernimmt 1754 das Gut um 450 Gulden.
Sohn Martin (* 26.12.1756)

1790      
Martin Arnold (Metzgermeister, * 26.12.1756, † 05.06.1841)
⚭ 28.11.1790 Anna Maria Gloßner (* 16.01.1771)
Sohn Georg Michael (* 07.02.1800)

Martin Arnold übernimmt das Anwesen 1790 um 2640 Gulden.

1831      
Georg Michael Arnold (Metzgermeister,  * 07.02.1800, †  23.11.1864)
⚭ 26.10.1830 Margarete Baumer (* 12.02.1806 in Hagenich, † 05.08.1860)
Sohn Johann Matthias (* 27.06.1831)

1831 übernommen vom Vater für 1770 Gulden.

1859      
Johann Matthias Arnold (* 27.06.1831, † 12.07.1868)
⚭ 12.07.1859 Anna Barb. Minnameier (* 31.05.1827 in Titting, † 06.12.1864)
⚭  2. Ehe 14.05.1865 Anna Maria Baumer (* 30.07.1842)

bringt 600 Gulden mit

Nach dem Tod ihres Mannes erscheint 1868 noch die Witwe als Besitzerin. 1869 ist es Wilhelm Kirchdorfer, vorher auf Nr. 84. Möglicherweise jedoch nur als Mieter.

1869     
Georg Wilhelm Kirchdorfer (Taglöhner, * 27.05.1825 in Hagenbuch)
⚭ 08.02.1868 Maria Magdalena Ammersdörfer (* 14.01.18??)

1880 erscheint als neuer Besitzer Daniel Winter.

1880      
Daniel Winter (Metzgermeister, * 02.01.1829)
⚭ 16.05.1858 Eva Maria Schmidt (* 23.01.1832)
Sohn Johann Daniel (* 23.02.1863)

1890      
Johann Daniel Winter (* 23.02.1863, † 30.01.1942)
⚭ 10.06.1890 Anna Maria Städtler (* 05.02.1865)

1902 wird Christian Gareis als neuer Besitzer angegeben.

Laut mündlicher Auskunft vom 05.11.1989 von Frau Anna Spiegel, geb. Struller, (114) betrieb Frau Gareis die Post und hatte das Haus vom Vorbesitzer Daniel Winter gekauft, der das Anwesen Nr. 125 bezog. Da ein Sohn von Frau Gareis eine höhere Anstellung bei der Post in Weißenburg bekam und danach dort wohnte, verkaufte sie ihr Nennslinger Haus an Marie Köbler, die vorher das Haus zwischen Sternwirt und Drescher bewohnt hatte (heute abgerissen). Später heiratete diese einen Neuhäußer, der beim Schreiner Lindner aufgezogen worden war.

1902      
Christian Gareis (kgl. Gendarmeriestationskommandant, 1890 kgl. Postexpeditor, 1903 kgl. Postagent, †  23.10.1905)
⚭ Margarete Höhenberger vom Krämershof bei Heidenheim

Nachfolger Friedrich Gareis

Georg Neuhäuser (Schreiner,  * 03.02.1907 in Gersdorf)
⚭ 25.05.1937 Eugenie Marie Köbler (* 21.03.1910)
Tochter Anna (* 07.07.1933)

Anna Neuhäuser (* 01.10.1937)
⚭ 28.11.1964 Rudolf Wilfert (* 28.10.1933)

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