Rathaus/
Verwaltungsgemeinschaft

Haus Nr. 55

ab 1883 Nr. 88, heute Weißenburger Str. 3
Frieda Wasser

Die ersten authentischen Nachrichten über einen Besitzer des Anwesens mit der alten Nr. 55, heute Weißenburger Str. 3, finden sich im Ansbachischen, früher Bran­denburgischen, Salbuch 246, Seite 3330 bis 3332. Dort heißt es:

„1695: Christoph Winter, Metzger, besitzt ein Gut so neben Hans Schwaben (52) und Egidi Mögen (56) ihren Gütern innen gelegen. Mit einer offenen Hofreith. An Gebäuen ein eingättig Haus, Stadel, Schweinstall, Keller, Backofen und Brunnen. Ist anhero vogt-, steuer-, dienst-, zins- und lehenbar. Dabei ist ein Gärtlein neben dem Stadel, hält ein 1/3 Viertel.“ Als Ergänzung sind auch die vorhergehenden Besitzer genannt mit der Zusatzbemerkung, daß es Pfälzisch gewesen ist, d.h. es war bis 1599 im Besitz der Ehenheimer, jedoch Lehen des Pfalzgrafen von Pfalzneuburg, an den es nach Aussterben der Ehenheimer 1600 zurückfiel, 1662 aber von den Ansbacher Markgrafen mit anderen Anwesen gegen das Schloß Möhren eingetauscht wurde. Seitdem war es Brandenburgischer Besitz, der von Geyern aus verwaltet wurde.

Genannt sind folgende frühere Besitzer:

1557
Martha (Martin) Hermann

1573
Martin Hermanns Erben

1574
Martin Dürsch (Dürst), Büttner

1604
Neubau des Hauses

1614
Hans Mösel, Metzger

1621
Barthel Mock

1621
Hans Frisch, Schneider

1621
Georg Wiedmann

1622
Balthasar Bunhard

1641 bis 1667
Daniel Huber (Hübner)

1678
Hans Leonhard Schmid

1684
Hans Wilhelm Schmid

1695
Christoph Winter

Schon am 12. Jan. 1409 wird im Pfalzneuburger Akt 211 A Nr. 2160 ein Hans Hermann in Nennslingen erwähnt, der die an seiner Wiese "Auf dem Brühl" haf­tenden Abgaben an das Kloster St. Walburg verkauft, während ein Jahr später ein anderes Mitglied dieser Familie, Kunz Hermann, der in Burgsalach wohnt, die Ab­gaben aus der ihm gehörigen Praitwiese ebenfalls an das Kloster St. Walburg ver­kauft. Inwieweit jedoch ein Zusammenhang zwischen diesen beiden Familien Her­mann bestand, war nicht festzustellen gewesen. Im einzelnen gibt es über einige frühe Besitzer folgende Daten:

1641      
Daniel Hübner (Zimmerer)
⚭ 07.09.1641 Maria Fellner

1678      
Hans Leonhard Schmid (Metzger)
⚭ unbekannt
Sohn Johann Wilhelm (* 05.08.1651) 

1684      
Johann Wilhelm Schmidt (Metzgermeister, * 05.08.1651)
⚭ 09.09.1684 Maria Meyerhoffer
Tochter Maria Susanna (* 08.06.1685) 

Neuer Besitzer wird ein naher Verwandter, nämlich 

1695      
Christoph Winter (Metzger, * 13.01.1658)
⚭ 07.09.1686 Katharina Amesöder
Sohn Martin (* 01.06.1693) 

1720      
Martin Winter (Metzgermeister, * 01.06.1693)
⚭ 18.01.1720 Barbara Knollmeyer
Tochter Christina (* 19.06.1738) 

1760      
Christina Winter (* 19.06.1738)
⚭ 06.05.1760 Georg Michael Birngruber 

Nächster Besitzer ist der ehemalige Steinmüller Leonhard Meyer, von dem es 1784 der Webermeister Martin Ernst für 800 Gulden erwirbt. 

1784      
Martin Ernst († 04.06.1816)
⚭ 09.10.1781 Katharina Wechsler (* in Reuth u. Neuhaus, † 08.01.1826)

Nach der Verheiratung ihrer einzigen Tochter Eva Maria am 26.04.1815 und ihres einzigen Sohnes Johann Ferdinand am 03.05.1815 verkaufen die Eheleute ihr Anwe­sen 1815 an Georg Fellner um 900 Gulden. Beide Eheleute bleiben jedoch bis zu ihrem Tod als „Austrägler“ auf dem Haus.

1817 stirbt der Ehemann, 1826 stirbt auch die Witwe. Neuer Besitzer wird 1832 Leonhard Neuhauser, Schreinermeister, geboren in Alfershausen.

1832      
Leonhard Neuhauser (Schreinermeister * in Alfershausen)
⚭ 04.08.1835 Barbara Gloßner (* 07.11.1811, † 04.11.1874)
(Ehe kinderlos)

Neuhauser wechselt 1850 auf die Lüftenwirtschaft über, während deren Besitzer Da­niel Winter das Anwesen Neuhäusers übernimmt, dieses jedoch zunächst dem Ge­meindeschäfer Friedrich Walbinger und dessen Ehefrau Margarete, geb. Meyer, als Wohnung überläßt.

Erst nach seiner Verheiratung am 16.05.1858 bezieht Daniel Winter selbst das Haus und erwirbt Grundstücke im Wert von 2375 Gulden, die offensichtlich seit alter Zeit zu diesem Haus oder zum Nachbarhaus Nr. 57 gehörten, als Eigentum. 

1850      
Daniel Winter (Metzgermeister, * 02.01.1829)
⚭ 16.05.1858 Eva Maria Schmidt (* 23.01.1832)

Von seinem Vater erhält Daniel Winter als Heiratsgut 1500 Gulden während seine Braut als Heiratsgut 1000 Gulden mit in die Ehe bringt.

Sohn Johann Daniel (* 23.02.1863) 

Alle Kinder werden hier geboren. Daniel Winter wird später Bürgermeister und ver­zieht 1880 auf Nr. 77, später auf Nr. 89.

Johann Daniel Winter (* 23.02.1863, † 30.01.1942)
⚭ 10.06.1890 Anna Maria Städtler (* 05.02.1895) 

Neuer Besitzer wird 1880 Johann Georg Fleischmann. 

1880      
Johann Georg Fleischmann (Wildbrethändler, * 21.10.1854)
⚭ 03.08.1879 Anna Maria Hafner aus Thalmannsfeld
Sohn Georg (* 02.04.1881) 

1904      
Georg Fleischmann (* 02.04.1881, † 20.01.1945)
⚭ 26.04.1904 Christine Bauckner (* 28.08.1869)
Tochter Anna Maria (* 11.04.1905)

1929      
Anna Maria Fleischmann (* 11.04.1905)
⚭ 09.07.1929 Johann Georg Beckstein (* 25.03.1900 in Bergen)
Tochter Frieda Babette (* 19.10.1928)

Frieda Babette Beckstein (* 19.10.1928)
⚭ Werner Wasser (* 23.05.1928)

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