Rathaus/
Verwaltungsgemeinschaft

Haus Nr. 45

früher Korbhaus von 46, ab 1883 Nr. 75, heute Marktplatz 3
Friedrich Leyerer

Das Haus mit der späteren Nummmer 45 gehörte znächst als Korbhaus zu Anwesen Nr. 46, dessen Besitzer Daniel Schleißinger am 07. April 1751 sein Anwesen ver­kaufte, ausgenommen das Korbhaus, in das er selber einzog. Der damalige Kauf­vertrag lautete:

„07. April 1751: Der Schenk-geyerische Schuster, Daniel Schleißinger, verkauft an Konrad Meinhold Horn, bisherigen eichstättisch domkapitularischen Schreinermei­ster zu Thalmässingen, daß 1735 von seiner Mutter übernommene Haus und Stadel (die Nr. 46) mit Ausschluß des dabei liegenden Korbhauses und dem dabei befindli­chen Wurzgärtl, dann dem Garten ca. 1/2 Tagwerk - liegt alles neben Michael Rie­dels jetzt nunc Hans Jörg Gloßners Haus (44) und an der Straß, um 825 Gulden. Verkäufer des Anwesens wurde dadurch Besitzer des dazugehörigen Korbhauses (mit der späteren Nummer 45).“

Zwölf Jahre später mußte jedoch Daniel Schleißinger, weil er Schulden hatte, sein Anwesen „auf amtliche Weisung“ verkaufen, d.h. versteigern lassen. Es war damals eine Zeit größter wirtschaftlicher Misere mit einem kolossalen Bargeldmangel und enormem Absinken der Grundstückspreise, die fast nur diejenigen überstehen konnten, deren Anwesen innerhalb der eigenen Familie vererbt wurden, nicht aber ver- bzw. gekauft werden mußten. Käufer ist Johann Georg Bühringer. Das betref­fende Protokoll lautet:

„03. Juni 1763: Daniel Schleißinger, Schuhmacher, verkauft an Johann Georg Büh­ringer, Schneidermeister, sein besessenes Korbhaus, welches ehemals zu dem der­malig Johann Kilian Schumacher'schen Haus gehörte, das am 07. April 1751 abge­sondert wurde. Liegt zwischen Michael Treibers Tafern (43) und zwischen gedach­tem Schuhmachers Haus (46) um 360 Gulden.“

1763      
Johann Georg Bieringer (Schneidermeister)
⚭ 14.07.1756 Regina Beneder

Auch Bieringer ist den Verhältnissen nicht gewachsen, denn neun Jahre später muß auch er wieder verkaufen.

„12. Sept. 1772: Der Crämer Johann Michael Leitner erkauft als Meistbietender das verschuldete Korbhaus des Johann Georg Bühringer um 230 Gulden, welches ehe­mals zu dem dermalig Johann Kilian Schuhmacherischen Gemeindhaus gehöret, am 07. April 1751 jedoch davon abgesondert wurde - liegt zwischen Georg Friedrich Treiber (43) und gedachtem Schuhmachershaus.“

1772     
Johann Michael Leitner (Krämer, † 11.04.1783)
⚭ Maria Barbara Engelhardt aus Wengen

(1762/63: Dem Krämer Johann Michael Leitner für abgegebenes Öl zur Schmierung der Glocken 51 Kreuzer)

Nach dem Tod beider Inhaber wird das Anwesen öffentlich verkauft.

„12. Mai 1784: Der Leheninspektor Andreas Burger erkauft als Meistbietender das Korbhaus mit der dazugeschlagenen Krämerei (Wert 488 Gulden) aus den Krämer Leitnerschen Relikten für seinen ältesten Sohn Johann Michael Burger für 700 Gul­den.“

1784      
Andreas Burger (Schneidermeister, * 02.12.1734, † 23.01.1816)
⚭ 03.09.1754 Anna Maria Satzinger (aus Ettenstatt)
Sohn Johann Michael (* 09.02.1759)

1784      
Johann Michael Burger (Schneidermeister und Krämer, * 09.02.1759, † 23.06.1815)
⚭ 22.06.1784 Maria Magdalena Hämmerlein († 27.03.1827)
Tochter Katharina (* 22.09.1796)

22. Juli 1815: Daniel Hämmerlein (58) zeigt an, daß sein Schwager Michael Burger am 23. Juni verstorben ist. Darauf hat sich der Rentenverwalter Andreas Burger, der Vater des Verstorbenen, „hierher (aufs Amtshaus) begeben, um sein zurückgelasse­nes Korbhaus taxieren zu lassen“ - Burger hatte dieses (ohne Grundstücke) 1784 um 325 Gulden erworben, jetziger Taxwert 325 Gulden.“

Am 16.02.1830 übergibt die Witwe Magdalena Burger ihr Anwesen ihrem künftigen Schwiegersohn Johann Lehmeyer für 800 Gulden.

1830      
Johann Lehmeyer (Krämer und Wagnermeister, * in Thalmannsfeld)
⚭ 17.03.1730 Katharina Burger (* 22.09.1796, † 11.08.1856)

Am 09. Mai 1846 wird das Anwesen verkauft.

Adam Leyerer hat das Anwesen des Krämers Johann Lehmeyer (bisher Krämerei und Eisenhandel) für 4200 Gulden erworben. Der Käufer besitzt ein Zeugnis für den Betrieb von Schnitt- und Spezereiwaren, ausgestellt in Schwabach 1843, und auch eine Prüfung für Lebküchnerei und Konditorei; außerdem hat er 4000 Gulden weiteres Vermögen in bar. Er ist Kaufmann, Konditor und Lebküchner in Thalmässing (St. Gotthard).

1846      
Johann Adam Leyerer (Kaufmann, * 26.05.1830 in Thalmässingen, † 04.10.1873)
⚭ 12.10.1846 Henriette Eyrisch (* 16.03.1817 in Thalmässingen)
Sohn Friedrich (* 13.04.1855)

14. Sept. 1850: Die Gemeinde zahlt 60 Gulden ausgeliehenes Kapital plus 2 Gulden 24 Kreuzer Zinsen an Adam Leyerer zurück. 1861 wohnen bei Adam Leyerer ein Friedrich Fellner, Dienstknecht, Marie Buchstaller, Dienstmagd, und eine Marie Hanger, Ladenjungfer.

Nach dem Tode von Adam Leyerer übernimmt zunächst die Witwe Henriette Leyerer, geb. Eyrisch das Anwesen. Erst 1879 geht es bei der Heirat auf den Sohn Friedrich über.

1879      
Friedrich Leyerer (Kaufmann, langjähriger Bürgermeister, * 13.04.1855, † 06.03.1927)
⚭ 20.05.1879 Evan Maria Horlacher (* 03.11.1858, † 05.08.1931)
Sohn Michael Friedrich (* 30.05.1886)

1919      
Friedrich Leyerer (Kaufmann, * 30.05.1886)
⚭ 22.07.1919 Eva Maria Winter (* 13.05.1894)
Sohn Friedrich Wilhelm (* 19.07.1937)

1962      
Friedrich Wilhelm Leyerer (Landwirt, * 19.07.1937)
⚭ 23.05.1962 Renate Elisabeth Winter (* 13.12.1940)

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