Rathaus/
Verwaltungsgemeinschaft

Haus Nr. 36 und 37

ab 1883 Nr. 62, Syburger Straße 4
Karl Simon, später Andreas Langenhan

anfangen jedes Mal an 6 Gulden 40 Kreuzer abtragen solle. Zweitens: Und weilen er, Pommer, auf eingangs erwähntem Platz ein Haus, Städelein und Schweinestall zu bauen gedenkt, hat selbiger bedingt und versprochen, Maßen solche Gebäu sämtlich mit Steindächern verfertigen zu lassen. Drittens wird ihm vergönnt, nach Ablegung seines Bürgergeldes, so bei künftiger Haltung der Ehehaft geschehen er in alle bür­gerlichen Rechte und Genuß treten, hingegen aber er auch, Pommer, von solcher Zeit an die schuldige Gebühr wie ein anderer Bürger gegen die Gemein tragen und leisten soll. Viertens und schließlich soviel die verlangte Freiheit wegen seiner Auf­erbauung als auch was er nach Ausgang selbiger an Steuern und hochherrschaft­lichen Gefällen abzurichten betrifft, hat er sich derentwegen bei hochgedacht gnädigst und gnädiger Kommunherrschaft anzumelden und untertänigst auch unter­tänige Ansuchung zu tun wie oben." Das Gesuch ging dann an den Branden­burgischen Regierungspräsidenten in Ansbach und an die Schenken in Syburg, wo auch die Höhe der künftigen Abgaben für diesen Neubau, „mit welchen er gleich künftigen Frühling den Anfang machen solle“, festgelegt wurden, und zwar jährlich ein Gulden 20 Kreuzer fränkische Währung für Zins- und Herrengeld, und mit der Steuer sollte es wie bei anderen gehalten werden. Von allen beiden solle er jedoch sechs Jahr befreit sein und mit dem Herrengeld an Michaelis und der Steuer an Andreä anno 1695 anfangen. Im Sterbefall und bei einem evtl. Verkauf müsse er je­doch von 15 Gulden ein Gulden Handlohn entrichten. Absender war der geyerische Vogt Johann Jakob Holfelder (07. Sept. 1688).


Bereits am 17. Sept. 1688 war die Genehmigung von Ansbach aus erteilt. Das Haus wurde dann von Hans Thomas Pommer erbaut, jedoch schon 1693 nach 5 Jahren an den Rotgerber Esaias Schaudich verkauft (1694 finden wir Hans Thomas Pommer als Seiler in Thalmässingen wieder).

Über diesen Verkauf gibt es folgenden amtlichen Bericht:

„Esaias Schaudich, gemeinschaftlicher Rottgerber, bewohnt ein Gut so anno 1688 uff gnädigst und gnädiger Herrschaften Konsens erbauet worden, ist mit den Herren Schenken zu Syburg gemeinschaftlich, liegt neben Hans Paul Rührnschopf. Dabei ein zweigättig Haus hingegen kein Stadel, jedoch ist ein Platz so er es im Vermögen zu bauen ausgesteint, dann Keller und Brunnen. Ist anhero an den Herrn Schenken zu Syburg vogt-, steuer-, dienst-, zins- und lehenbar, gibt keinen Blutzehenten. Da­bei ist ein kleines Wurzgärtlein neben dem Haus gelegen.“

Schon 1713 wird das Haus geteilt in eine untere Hälfte mit der späteren Nummer 36 und eine obere Hälfte mit der Nummer 37 bzw. 63.

„20. April 1713: Esaias Schaudig, gemeinschaftlicher Rotgerber, verkauft an seinen Tochtermann Georg Weixelbaum, Sattlermeister, sein Gut für 100 Gulden, und zwar das halbe Haus und Stadel durch und durch und zwar die untere Stubn und die hintere Kammer, dann oben die mittlere zweite Kammer, im Stall den hinteren Teil von unten bis an das Dach wie auch die Hälfte am Stadel und in der Küchen samt dem Backofen wie auch das Wurzgärtlein, item ein Beet im alten Hoff und ein Beet im Grohenloh, bei dem Weixelbaum allein. Hingegen blieben die anderen Ge­meinstück dem Schaudig allein und wann übrigens an den Gebäuen eine Reparation vorfällt, müssen solche beide Teile, nichts ausgenommen, miteinander tragen.“

Drei Jahre später verkauft Schaudig seine eigene Hälfte.

„22. Nov. 1716: Esaias Schaudig, Rotgerber, verkauft sein dermalig besitzendes Haus, wovon dermalen dessen Tochtermann Georg Weichselbaum die andere und untere Hälfte inne hat, von dem Flecken über der Bruck draußen zwischen Hans Paul Rührnschopf, Färbern, dann Hans Schorr, Mühlarzten (39), und Johann Oberhuber, Maurern (38), liegend, an Michael Löhmeyer, Brandenburgischen Schutzver­wandten und Metzger allhier.“

Untere Hälfte, Nr. 36

1713      
Georg Weixelbaum (Sattlermeister)
⚭ 06.02.1713 Maria Sibylla Schaudich

04. Nov. 1743: Die Erben des halben Hauses der verstorbenen Sybilla Weichselbaum verkaufen dieses an Leonhard Engelhardt für 224 Gulden.

1743      
Johann Leonhard Engelhardt
⚭ 14.08.1739 Anna Maria Obermeyer
Sohn Adam (* 29.08.1739)

07. Juli 1785: Der gemeinschaftliche Untertan Leonhard Engelhardt verkauft seinem Sohn Johann Adam Engelhardt sein halbes Untertanenhaus für 300 Gulden.

1785      
Johann Adam Engelhardt (Schuhmachermeister, * 29.08.1739, † 23.01.1822)
⚭ 01.06.1785 Anna Marie Amelsdörfer

05. Mai 1810: Johann Adam Engelhardt hat seinem Tochtermann Johann Andreas König sein halbes Untertanengut um 300 Gulden abgetreten.

1810      
Johann Andreas König (Köbler, * in Oberhochstatt)
⚭ 13.03.1811 Barbara Engelhardt (* 26.06.1786, † 04.01.1840)

Am 25.04.1834 erfolgte ein Ringtausch. Der Besitzer von Nr. 12, Christoph Am­mersdörfer, der sich mit seiner Frau, einer Tochter des Burgsalacher Maurermeisters Forster, ein neues Haus gebaut hatte (Nr. 115), gab sein Anwesen Nr. 12 im Tausch an Andreas König von Nr. 36, der auf Nummer 12 zog, während der Altsitzer Heinrich Ammersdörfer auf 36 wechselte.

1834      
Heinrich Ammersdörfer (Zimmermann)
⚭ 09.08.1820 Kungigunda Winter
Sohn Johann Paul (* 13.03.1821)

1852      
Johann Paul Ammersdörfer (Drechsler, * 13.03.1821, † 24.10.1884)
⚭ 15.02.1852 Anna Marie Hemmeter

NB: Mit Heinrich Ammersdörfer war neben seinen Söhnen Johann Paul und Michael auch seine Tochter Barbara, geb. 14.04.1815 + 04.08.1857, auf Nr. 36 über­gesiedelt.

1860 verkaufte Johann Paul Ammersdörfer sein Anwesen um 900 Gulden an seinen Bruder Michael, während er selber auf einem Platz oberhalb des eigenen Anwesens sich ein eigenes neues Haus baute, das die Nummer 116, später 68, erhielt.

1860      
Michael Ammersdörfer (Maurergeselle, * 06.08.1833)
⚭ 26.08.1861 Eva Marie Satzinger (* 22.08.1835)

1888 verkaufte Michael Ammersdörfer dem Bruder des Nachbarn von Nr. 37, Christian Gerstner, sein Anwesen und zog auf Nr. 116 zu seinem Bruder Johann.

1888      
Christian Gerstner (* 03.03.1838)
⚭ 03.12.1872 Maria Katharina Rührnschopf (* 20.03.1843, † 13.01.1885)

Bis 1880 keine Kinder nachweisbar.

Obere Hälfte Nr. 37, später 63 

1716     
Hans Michael Lehmeyer (Metzger)
⚭ 19.05.1716 Anna Margareta Riedel
Sohn Johann Michael (* 29.04.1730)

„03. Nov. 1758: Michael Löhmeyer, Bürger und Metzger, übergibt seinem jüngsten Sohn Johann Michael Löhmeyer, Metzger, das halbe Untertanengut bestehend aus dem erstens oberen Teil des Hauses, zweitens im hinteren Teil des Stadels bis oben hinauf in gleichen in der Hälfte des davor gebauten Stalles, und zwar den vorderen Teil, drittens in dem vorderen Teil des Bödeleins ober dem Stall um 200 Gulden.“

1758      
Johann Michael Löhmeyer (Metzgermeister, * 29.04.1730)
⚭ 28.11.1758 Margareta Mittemayer

„23. Juli 1795: Die Witwe des im Februar verstorbenen Metzgers Johann Michael Löhemeier hat ihr halbes Gut, die Hälfte eines sehr geräumigen Hauses und ganz baufälligen Stadels, an den bisherigen Dienstknecht, ihren Vetter Johann Georg Löhemeier für 715 Gulden verkauft.

28. Nov. 1795: Johann Georg Löhemeier verkauft das noch nicht bewohnte halbe Untertanengut an Johann Winter um 900 Gulden.

1795      
Johann Winter (* 08.03.1773, † 16.08.1832)
⚭ 14.01.1795 Anna Barbara Fellner
Sohn Andreas (* 25.02.1809)

„14. Sept. 1833: Die Witwe Barbara Winter übergibt ihr halbes Söldengütlein ihrem Sohn Andreas Winter für 190 Gulden.“

1833      
Andreas Winter (Metzgermeister, * 25.02.1809)
⚭ 09.12.1834 Christine Winter (* 04.01.1802, † 24.10.1864)

22. Mai 1834: Andreas Winter verkauft sein halbes Haus an Andreas Gerstner um 430 Gulden und geht mit seiner Mutter auf Nr. 35.

1834      
Andreas Gerstner (Webermeister, † 17.01.1883)
⚭ 15.02.1835 Sofie Barbara Seidel, †  24.12.1879)
Sohn Johann Michael (* 08.03.1835)

1865      
Johann Michael Gerstner (Maurermeister, * 08.03.1835)
⚭ 25.06.1865 Anna Barbara Forster, * 12.08.1836 in Burgsalach)
Sohn Christian (* 24.09.1866)

1896      
Christian Gerstner (Rotgerbermeister, * 24.09.1866)
⚭ 19.05.1896 Anna Margareta Wießmeier
Sohn Michael (* 25.10.1896)

Der Sohn verlor im ersten Weltkrieg ein Bein, so daß er den väterlichen Betrieb nicht übernehmen konnte.

Sohn Christian (* 02.07.1898, im 1. Weltkrieg gefallen)
Tochter Katharina (* 06.10.1899)

1924      
Katharina Gerstner (* 06.10.1899)
⚭ 13.05.1924 Michael Simon (Gerbermeister und Sattlermeister, * 03.01.1896 in Ettenstatt)
Sohn Karl Christian (* 22.04.1928)

1954      
Karl Simon (Sattlermeister, * 22.04.1928)
⚭ 05.06.1954 Anna Lang (* 12.07.1930 in Burgsalach)

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