Rathaus/
Verwaltungsgemeinschaft

Haus Nr. 3

ab 1883 Nr. 5, heute Fuchsgasse 4, Karl Weixelbaum

Die erste schriftliche Erwähnung dieses Anwesens reicht zurück in das Jahr 1557. Damals wird folgendes berichtet:

„1557: Paulus Harpacher besitzt das Gut, gelegen neben Martin Stengel (57) und Elisabetha Rußharten (58), und ist den Schenken vogtbar, lehenbar und dienstbar, und gibt jährlich wieder seinen gebührenden Teil Vogthabern und eine Fast­nachthenne. Mehr jährlicher Zins ein Pfund Wachs an die Pfarrkirchen zu Nenns­lingen. Zu dem Gut gehörig: Ein Gärtlien, ein gutes Viertel, welcher zwei sein aneinander bei dem Hause, oben an der Ruß Elisen (58) Garten unten an Martin Murren (10) Garten uff der andern Seitn an Martin Stengels (57) Garten stoßend. Gibt den Obstzehenden dem Pfarrer zu Nennsling.“

Nächster Besitzer war ein Wolf Angermeier.

Ihm folgte 1573 Paulus Neuber (Neubauer) von dem folgendes berichtet wird: „Paulus Neuber, sonst Harbacher genannt“ - hier zum ersten Mal die Nennung eines Hausnamens - „hat empfangen die Behausung zu Nennslingen oberhalb des Hans Schuster des alten (57) und des jungen Hans Mögen (56) gelegen, so er von Wolf Angermeier um 32 Gulden erkauft.“

Zwei Jahre später - 1575 - verkaufte Paulus Neuber, genannt Harpacher, sein Anwe­sen an Michl Rengert um den dreifachen Preis, nämlich in Höhe von 97 Gulden. Worauf diese enorme Preiserhöhung beruhte, ist heute nicht mehr festzustellen. Teuerungen gab es zu allen Zeiten, doch nicht in einem solchen Ausmaß. Mög­licherweise hatte der Besitzer in den zwei Jahren entweder neue Grundstücke dazu­gekauft, vielleicht auch einen Stadel, oder das Haus selber weitgehend neu aufgebaut - man weiß es nicht.

Auch der nächste Besitzer, Christoph Angermayer, zahlte den gleichen Preis

- 12. März 1578. Bei ihm wird übrigens erstmals der Name der an dem Anwesen vorbeiführenden Gasse genannt. Es ist das „Etz- oder Enßgässlein“.

Weitere Besitzer waren: 1583 Jörg Götz, 1600 Erhard Neubauer, der bereits 115 Gulden bezahlte, gefolgt 1602 von Hans Nürslein, der noch etwas mehr, nämlich 117 Gulden, berappen mußte. Man sieht, auch damals gab es schon eine Inflation. Danach fehlen sämtliche Nachrichten bis zum Jahr 1682. Zu dieser Zeit gehört das Anwesen dem Schreiner Matthias Schlager. Über ihn heißt es in dem damaligen Aktendeutsch: "1682 - Matthias Schlager hat empfangen die Behausung, wobei ein Stadel und ein Garten in dem Etz-, jetzt Enßgässlein, ungefähr zusammen halten ein halbes Tagwerk, zwischen besagtem Gässlein und Daniel Gloßner (57), gibt jährlich eine Fastnachthenne und seinen gebührenden Teil Vogthabern, dann dem Gottes­haus zu Markt Nennsling ein Pfund Wachs und der Pfarr daselbst den kleinen Zehent."

Über diesen Matthias Schlager haben wir genauere Nachrichten. Er stammt, wie viele andere Mitbürger aus jener Zeit, aus Oberösterreich und hatte die Tochter des Wolf Fellner (ebenfalls Exulant) mit Namen Barbara am 09.06.1668 geheiratet. Matthias Schlager war Angehöriger einer später weitverzweigten Schreinerfamilie, die zusammen mit den Verwandten aus der Familie Arnold, besonders seit dem zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts, im ganzen südöstlichen Mittelfranken wegen ihrer Erzeugnisse große Bedeutung hatte.

1682
Matthias Schlager (* 1647 / † 1698)
⚭ 09.06.1668 Barbara Fellner
⚭ 2. Ehe 03.10.1676 Sofia Rudmann (Tochter des Steinmüllers Hans Rudmann)

Nach seinem frühen Tod, 51-jährig im Juni 1698, verkauften seine Erben das Haus an die Witwe Martha Krag, die am 15.11.1698 Michael Peneter (Penöther - Benöder - Beneder - Benneder) heiratete. Damit wurde dieser Nachfolger im Besitz des An­wesens Nr. 3, während wir Angehörige der Familie Schlager in späterer Zeit auf Nr. 15 finden. Von ihm und seiner Familie, die mit einem Ägidius schon 1626 in Er­scheinung tritt, gibt es folgende Nachrichten:

1698
Michael Peneter (Meister des Leinenweberhandwerks (* 26.11.1671)
⚭ 15.11.1698 Martha Krag (Witwe von Michael Krag,† 13.01.1718)
Tochter Rosina (* 11.01.1704)

Bei der pfarramtlichen Eintragung dieser Geburt der Tochter Rosina findet sich fol­gende Nebenbemerkung: „An diesem Tag um 11.00 Uhr vormittag ist der französi­sche Einfall und Plünderung samt Abbrennung Herrn Richters Stadel geschehen und ist mir kaum soviel Zeit übrig geblieben, daß das Taufakt zu verrichten und die Flucht ergreifen können. Unterschrift: Johann Adam Schmidt, Pfarrer von Burgsa­lach.“ Nachdem seine Frau Martha am 13.01.1718 knapp 58-jährig gestorben war, wurde das Anwesen von den Kindern Krag aus der ersten Ehe der Mutter an den Stiefvater Michael Pennöther am 04. Febr. 1718 um 320 Gulden verkauft. Danach heiratete Michael Penöder ein zweites Mal.

1718
Michael Penöder (* 26.11.1671)
⚭ 2. Ehe 31.05.1718 Ursula Schmidt
Sohn Michael (* 23.04.1719)

1741
Michael Penöder (* 23.04.1719)
⚭ 30.05.1741 Barbara Lang (* 19.07.1707 / † 02.09.1761)

Im damaligen Übergabevertrag vom 25.05.1741 heißt es: "Michael Penöder verkauft an seinen einzigen Sohn zweiter Ehe, Michael Penöder, Meister des Leinenweber­handwerks, sein Haus, Stadel und Garten im Enßgässlein, zusammen ein halbes Tagwerk zwischen Johann Gloßners Wittib, von vornen an das Enßgässlein für 265 Gulden." Auch dieser wurde Witwer und heiratete ein weiteres Mal.

1763     
Michael Penöder (Webermeister, ein Witwer, * 23.04.1719)
⚭ 2. Ehe 03.05.1763 Eva Maria Wallmüller (Vater Johann Kaspar, Müller zu Hundsdorf)
Sohn Georg Michael (* 28.04.1770)

1802      
Georg Michael Penöder (* 23.04.1770 / † 09.03.1827)
⚭ 19.01.1802 Maria Kunig. Fischöder (88)
Tochter Eva Maria (* 29.05.1803)

Eva Maria Penöder wurde nach dem Tod ihres Vaters (09.03.1827) Erbin des Anwe­sens. Ein Jahr später heiratete sie. „1828: Der Tochtermann Daniel Weixelbaum er­kauft von Kunigunde Benöder am 16.05.1828 das Anwesen für 1400 Gulden.“

1828      
Eva Maria Pennöder (* 29.05.1803)
⚭ 04.06.1828 Johann Daniel Weixelbaum, Sattlermeister (24)
Sohn Daniel (* 06.07.1830)

Damit begann die lange Reihe der "Weixelbaum", die noch heute zurückreichend bis auf den ersten, Michael Penöder, ihrem Stammvater (1698), nunmehr fast 300 Jahre im Besitz des Anwesens sind.

1864      
Daniel Weixelbaum (* 06.07.1830)
⚭ 05.06.1864 Anna Barbara Hölzel (* 04.08.1831)
Sohn Johann Daniel (* 07.10.1865)
Tochter Anna Maria  (* 18.09.1874)

1897      
Johann Daniel Weixelbaum (* 07.10.1865)
⚭ 18.05.1897 Barbara Struller (* 07.02.1862)

Die Ehe blieb kinderlos. Aus diesem Grund wurde der Neffe des Besitzers, Karl Weixelbaum, der Sohn seiner Schwester Anna Maria, an Kindesstatt ins Haus ge­nommen und ihm das Anwesen später übertragen.

1929      
Johann Karl Weixelbaum (Landwirt und Metzger, * 19.09.1900 / † 11.09.1979)
⚭ 21.05.1929 Marie Sofie Lehmeier (* 14.09.1908 / † 12.12.1991)
Sohn Johann Karl (* 04.01.1932)

1954    
Johann Karl Weixelbaum (* 04.01.1932)
⚭ 24.04.1954 Anna Seidel (* 11.08.1933)

 

Möchten Sie von OpenStreetMap/Leaflet bereitgestellte externe Inhalte laden?

Markt Nennslingen

Herr Erster Bürgermeister Bernd Drescher

Schmiedgasse 1

91790 Nennslingen

09147 941112 0172 1780859 E-Mail Website