Rathaus/
Verwaltungsgemeinschaft

Haus Nr. 28 b

ab 1883 Nr. 40 und 41, heute Lohgasse 10
Walter Hundsdorfer / Winter Leonhard

Von diesem Haus sind folgende Besitzer bekannt:

1577
Georg Schlegel

1580
Lienhard Stroller

1582
Lienhard Drollmann

Endres Schleisinger

1586
Johann Leonhard Schmidt

1594
Hans Koller

1662
Georg Leyrer (Leurer)

1675
Andreas Weißenauer

1688
Melchior Schwemmbauer

1700
Adam Mögen

1733
Zacharias Pönother

1764
Johann Friedrich Grimm

1796
Johann Michael Grimm

1826
Zacharias Grimm

1845
Johann Friedrich Grimm

1882
Johann Friedrich Grimm

1930
Johann Buchstaller

1948
Johann Hundsdorfer

Nebenhaus:

1863
Wolfgang Weichselbaum

1903
Andreas Weichselbaum

1954
Babette Weichselbaum, Leonhard Winter

Von Georg Schlegel heißt es:

„1577: Item Georg Schlegel hat innen die Behausung samt einem kleinen Garten hinter dem Zehentstadel zwischen Martin Peutler (27) und Georg Scheuerlein (29) ihren Häusern innen gelegen. Ist den Schenken zu Geyern und Syburg jedem zum halben Teil lehen-, vogt-, zins- und steuerbar; davon gibt er jährlich nach Geyern ei­nen halben Ort Zins und eine halbe Fastnachthenne und nach Syburg auch soviel.“

Die Nachfolger werden nur kurz erwähnt.

„1580: Lienhard Stroller gibt aus seiner Behausung bei dem Zehentstadel eine halbe Fastnachthenne, einen halben Ort Zins.“

„1582: Lienhard Trollmann gibt zum halben Teil von dem kleinen Häuslein bei Ze­hentstadel (wie oben) ist lehenbar aber tut keinen Dienst.“

„1586: Johann Leonhard Schmidt hat empfangen die Behausung bei dem Zehentsta­del, die er am 14. Dez. 1586 erkauft hat von Anna des weiland Endres Schleisingers sel. Hausfrau um 96 Gulden.“

„1594: Item Hans Koller, Wagner zu Markt Nennslingen, hat obgemeltes Neuhaus bei dem Zehetstadel von Leonhard Schmidt um 95 Gulden erkauft.“ Das ursprüng­liche Haus ist also um 1590 erbaut worden.

Damit sind die Nachrichten über die Besitzer vor dem 30-jährigen Krieg zu Ende. Erster Besitzer nach Kriegsende ist der Gemeindehirt Georg Leurer, der am 08.12.1654 bei der Ehehaft das Bürgerrecht verliehen bekommt und dafür 46 Kreu­zer, 3 Pfennig bezahlen muß.

Sein Nachfolger wird 1682 Andreas Weißenauer.

„1682: Andreas Weißenauer hat inhändig das Wohnhaus bei dem Zehetstadel zwi­schen Georg Leuthel (27) und Martin Krägel (29). Ist zehentfrei, gibt jährlich 8 Pfund Zins, eine Fastnachtshenne und seinen gebührenden Teil Vogthabern. Dann der Pfarr Bergen den kleinen Zehent. Weitere Zugehörung: Ein kleines Gärtlein hinter dem Hofkorb liegend, ungefähr ein Viertel groß, ist ganz zehentfrei, ausge­nommen der Obstzehent gehört an die Pfarr nach Bergen.“ Sein Nachfolger:

Melchior Schwembauer
⚭ Sofie
Tochter Maria (* 11.02.1665)

Maria Schwimmbauer (* 11.02.1665)
⚭ 20.06.1700 Adam Mögen († 04.06.1734)
Tochter Regina Barbara (* 20.08.1705)

Um 1700: Melchior Schwemmbauers Erben „haben inhändig das Wohnhäuslein bei dem Zehetstadel zwischen Georg Leuthel und Martin Krägel.“

1733      
Regina Barbara Mögen (* 20.08.1705, † 12.06.1766)
⚭ 22.02.1733 Zacharias Benöder (Webermeister, * 06.06.1700, † 16.04.1760)

„1733, Juli 13: Adam Mögen hat sein Wohnhaus, das er in die 33 Jahr inne gehabt, an seinen Tochtermann Zacharias Pennöther um 185 Gulden verkauft.“

1760 stirbt Zacharias Penöter. Zunächst versucht die Witwe allein durchzukommen. Vier Jahre später überschreibt sie jedoch ihr Anwesen dem Maurermeister Johann Friedrich Grimm, danach heiratet sie ihn.

13. März 1764: „übergibt verkäuflich die Zacharias Penöters Witwe an den Maurer­meister Johann Friedrich Grimm von Burgsalach ihr Untertanenhaus mit einiger Mobiliardreingab“ und heiratet diesen.

1764      
Regina Barbara Benöder (Witwe des Zacharias Benöder)
⚭ 15.03.1764 Johann Friedrich Grimm (Maurermeister, * 09.11.1731 in Burgsalach, † 05.07.1797)

Bereits zwei Jahre später, am 12.06.1766, stirbt seine Frau. Ein reichliches Jahr spä­ter heiratet er ein zweites Mal, und zwar die Ursula Maria Treiber am 03.11.1767.

1767      
Johann Friedrich Grimm (Maurermeister, * 09.11.1731 in Burgsalach, † 05.07.1797)
⚭ 2. Ehe 03.11.1767 Ursula Maria Treiber
Sohn Johann Michael (* 27.01.1769, † 30.04.1838)

In den Folgejahren erscheint Johann Friedrich Grimm viefach als verantwortlicher Meister bei Maurerarbeiten an Kirche und Schule, so 1770/71 „bei Abbrechnung des schadhaften Folterturms und Wiederaufmauerung eines Stückes davon“, wie auch bei Arbeiten im Schulhaus „mit Übersteigung des Daches“ und anderem mehr.

1796 erfolgt der Neubau des Wohnhauses Nr. 28 und danach die Übergabe von Nr. 28 b an seinen Sohn Johann Michael.

„29. Dez. 1796: Der Maurermeister Johann Friedrich Grimm übergibt seinem einzi­gen Sohn Johann Michael Grimm, Maurer, sein Gut bestehend aus einem dies Jahr größtenteils neu aufgebauten Wohnhaus und daran gebautem kleinen Stadel mit kleinem Gärtlein, zusammen 1/8 Tagwerk zwischen des Lohbauern Leidels Garten (27) und Johann Michael Planer (29) um 700 Gulden.“ Nur ein halbes Jahr später, am 05. Juli 1797, stirbt Johann Friedrich Grimm an einer - wie es heißt - „nur einige Tage angehaltenen Krankheit“.

1796      
Johann Michael Grimm (Maurermeister, * 27.01.1769, † 30.04.1838)
⚭ 07.02.1797 Eva Maria Rührenschopf (* 19.01.1727 in Thalmannsfeld, † 04.04.1838)                Sohn Zacharias (* 03.10.1800)

„1826, 08. Juni: Der Maurermeister Johann Michael Grimm verkauft sein seit 1796 in Besitz gehabtes Anwesen - Haus, Stadel 1/8 Tagwerk Garten und Gemeindeteile - an seinen ältesten Sohn Zacharias um 850 Gulden.“

1826      
Zacharias Grimm (Maurermeister, * 03.10.1800, † 26.02.1867)
⚭ 30.08.1826 Anna Bar. Forster
Sohn Matthias (* 03.03.1841)

Zu dieser Zeit ist das Haus in 28 a und 28 b geteilt.

Haus Nr. 28 b

Am 15.05.1835 wurde der ganze Besitz 28 auf den jüngsten Sohn Friedrich, geboren am 28.01.1818, überschrieben.

1844 erscheint nun dieser jetzt 26-jährige Sohn Friedrich und stellt beim Bezirksamt in Weißenburg ein Gesuch um Erteilung einer Maurerkonzession für eine zweite Meisterstelle in Nennslingen. Es hat folgenden Wortlaut:

„Syburg 22. Januar 1844: Friedrich Grimm, Maurergeselle, geb. 28.01.1818, Lehr­zeit 1835 bis 1837 bei Lehrmeister Johann Michael Grimm in Greding, Wanderjahre ab 1837 und Gewerbeschule kgl. Baugewerbsschule in München 03.11.1840 bis 28.03.1841, Prüfung am 31.03.1841 mit Note II mit dem Recht der Ausübung des Maurergewerbes in Städten zweiter und dritter Klasse, Märkten und Landge­meinden. Bitte um personelle Konzession zur Ausübung des Maurergewerbes: „In Nennsling befindet sich schon ein Maurermeister, auch in den umliegenden Ort­schaften außer in Bergen, wo eine Maurerkonzession eingegangen ist. Auch in Reuth unter Neuhaus ist durch den Tod des Maurermeisters Amler die Konzession er­loschen, obwohl Reuth nicht zu Mittelfranken gehört. Dies jedoch ist ohne Einfluß, weil das Maurergewerbe kein Örtliches ist. Ohne den vorhandenen Meistern der Umgegend hinsichtlich ihrer Fähigkeit auch nur im Mindesten nahetreten zu wollen, will ich nur anführen, daß wohl keiner von ihnen eine Prüfungsnote wie die meinige aufzuweisen haben dürfte und ein bescheidenes Selbstvertrauen auf meine Kennt­nisse im Fache als Maurer glaube ich nicht, daß es mir je an Arbeit fehlen wird. Nächstdem kommt auch der Umstand mir noch gut zu statten, daß ich des Dach­deckens mit Schiefer kundig bin, wozu seit längerer Zeit her Eichstätter und Schern­felder Maurer und Schieferdecker verwendet werden mußten. Da diese Art von Dachbedeckung ihrer Nützlichkeit wegen immer allgemeiner wird, so stellt sich auch hieraus mir ein erheblicher Verdienst in Aussicht und ich bemerke nur noch, daß auch in der Konzession meines verstorbenen Vaters, des gewesenen Maurer­meisters Michael Grimm zu Nennslingen bemerkt war, daß er zum Dachdecken mit Schiefer berechtigt sei.“

Anschlag an die Gerichtstafel:

Im Schulzeugnis vom 28. März 1831

Rechtschreiben                               sehr gut

Rechnen                                          sehr gut

Gemeinnützige Kenntnisse             viele

Schulbesuch                                   unausgesetzt

„Syburg 23. Jan. 1841: Meinem Gesuch vom 22. habe ich beizufügen, daß sich wohl mein Bruder Zacharias Grimm als Maurermeister zu Nennsling befindet, daß solcher jedoch nicht auf die Profession beschränkt ist, in dem derselbe auch ein Gütchen mit Feldbau besitzt und sich größtenteils von dem Ertrag des selben ernährt.“

23. Febr. 1844: Der Gerichtsdiener Richter übergibt heute, nachdem die vierwöchige Frist abgelaufen ist, das Gesuch des Friedrich Grimm ... betreffend.

Greding, 02. März 1844: Zacharias Grimm hat sich gegen die Aufnahme seines Bruders Friedrich als zweiter Maurermeister nicht erklärt.

Konzessionserteilung von Greding 05. Mai 1844

Trotz Erteilung dieser Konzession als zweiter Maurermeister in Nennslingen und Nachweis von Hausbesitz (Übergabevertrag von 1835) geht Joh. Friedrich Grimm nicht auf 28 b, wo sein älterer Bruder Zacharias mit seiner Familie - 7 Kinder - wohnt, sondern baut sich ein eigenes Haus - spätere Nr. 107 - wo er am 01.06.1845 hinzieht. Seine nachfolgenden 8 Kinder werden dort geboren.

1845      
Johann Friedrich Grimm (Maurermeister, * 28.01.1818)
⚭ 01.06.1845 Kunigunde Krägel (* 10.11.1821, † 26.07.1866)
Sohn Johann Friedrich (* 12.09.1852)
⚭ 2. Ehe 17.03.1867 Anne Marie Meier

Erst nach seiner zweiten Ehe sehen wir ihn wieder mit Frau und zwei weiteren Kin­dern auf Nr. 28 b. In der Zwischenzeit hatte sein Bruder Zacharias für seine eigene älteste Tochter Marie Christine, geb. 24.03.1830, und deren Bräutigam Wolfgang Weixelbaum einen Anbau an das Primärgebäude errichten lassen, der zunächst die Nr. 28 1/2, später die Nr. 41 erhielt.

Maria Christine Grimm (* 24.03.1830, † 12.10.1868)
⚭ 25.05.1863 Wolfgang Weichselbaum (Witwer, Sattlermeister )

Wolfgang Weixelbaum
⚭ 2. Ehe 13.12.1868 Margareta Lehner (* 16.10.1839 in Bergen)
Sohn Andreas (* 01.05.1876)

Am 02. November 1882 erfolgt die Übergabe des Hauses an den Sohn aus der ersten Ehe, Johann Friedrich Grimm, für 7714 Mark. Die Stiefmutter Anna Maria, geb. Meier, und die vier noch ledigen Geschwister bekommen als Wohnung ein neues Wohnhaus, das auf dem Grundstück Plan-Nr. 90 a und 90 b bereits errichtet ist, vom Sohn Friedrich Grimm jedoch noch ausgebaut werden muß - spätere Nummer 40.

1882      
Johann Friedrich Grimm (Maurermeister, * 12.09.1852, † 19.05.1892)
⚭ 28.11.1882 Anna Margareta Städtler
Tochter Anna Marie (* 17.10.1885)

Am 05. März 1913 übergibt Anna Margareta Grimm, geb. Städtler, nach über 20-jähriger Witwenzeit das Anwesen an ihre Tochter Marie Grimm. Der Mutter selbst und deren Schwiegermutter, Anna Marie Grimm, geb. Meier, geb. 05.02.1839, sowie der Schwester Margarete, geb. 03.11.1884, wird das Wohnrecht im Korbhaus Nr. 40 eingeräumt. Ein Monat später heiratet die Tochter.

1913      
Anna Maria Grimm (* 17.10.1885)
⚭ 01.04.1913 Johann Buchstaller (* 13.08.1884 in Thalmannsfeld)
Tochter Anna Elsa (* 13.12.1922)

1947      
Else Buchstaller (* 13.12.1922)
⚭ 30.08.1947 Johann Hundsdorfer (* 15.06.1921 in Thalmässing)
Sohn Walter Hans (* 20.09.1947)

Möchten Sie von OpenStreetMap/Leaflet bereitgestellte externe Inhalte laden?

Markt Nennslingen

Herr Erster Bürgermeister Bernd Drescher

Schmiedgasse 1

91790 Nennslingen

09147 941112 0172 1780859 E-Mail Website