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Verwaltungsgemeinschaft

Haus Nr. 26

ab 1883 Nr. 36, heute Lohgasse 6
Norbert Oberhuber

Ältester uns bekannter Besitzer ist um 1570 Georg Wolff, von dem es heißt, daß er das Anwesen von seiner Schwester Barbara Wolff um 65 Gulden erkauft hätte. Aus den Schenkischen Salbüchern erfahren wir dann näheres:

„Georg Wolff, so inhändig hat das Gut gelegen neben dem Lohe Hof (27) und dem jungen Hans Mögen (25) ist den Schenken lehenbar und vogtbar und gibt jährlich seinen gebührenden Teil Vogthabern und eine Fastnachthenne und ist durchaus ze­hentfrei (1602). Zu diesem Gut gehörig ein Garten hinter dem Haus ein halbes Tagwerk groß, unten an das Haus und Stadel stoßend oben an des Lohe Michel Wismad die Breittung genannt neben Hans Mögens (25) Garten auf der andern Seitn an den Garten am Lohe Hof stoßend.“

Nächster Besitzer ist 1602 Paulus Schretz. Von ihm heißt es: „Paulus Schretz hat empfangen obgemelte Behausung zwischen seinen Schwähern Hans Krag (25) und dem Lohe Hof (27) liegend so er von Georg Wolffen Erben erkauft, ist geschätzt auf 300 Gulden.“ Wir sehen Paulus Schretz noch 1617 als Nachbarn von Hans Krag (25) und dem Lohbauern Martin Nürbhauer (27). Wir hören auch noch von einen Sohn Georg, der "bei der Schwemmausräumung an der Seitn bei seinem Wagen so hart gehoben, daß er dabei einen Bruch erlangt" (und an diesem eingeklemmten Bruch am 13.06.1630 verstorben). Dann, 1634, gibt es nur noch Todesnachrichten.

Zwischen dem 10. April und 14. Juni sterben zwei Kinder mit 11 und 15 Jahren in der Flucht zu Heideck. Am 01. Juli heißt es: „Paulus Schrötz, alias der Schusterpauls bei all seinem Gut daheim verschmachtet,“ und 10 Tage später gilt das selbe für sei­nen Sohn Alexander Georg mit 13 Jahren. Dann schweigen alle Nachrichten.

Wie wir wissen, war 1634 der Anfang jener 4 Jahre, in denen Nennslingen fast voll­kommen entvölkert wurde. Erst 1645 hören wir wieder von einem neuen Besitzer, und zwar Hans Michael Krag. Er gehört zu einer der Familien, die während des ganzen 30-jährigen Krieges in Nennslingen bzw. in seiner Nähe verblieben sind und sofort nach Abschluß der Kampfhandlungen mit dem Wiederaufbau ihres Heimat­ortes begonnen haben. Von ihm gibt es folgende Hochzeitseintragung:

1645      
Hans Michael Krag (* 12.03.1623)
⚭ 03.03.1645 Maria Pirngruber
Sohn Georg (* 26.02.1653)

Am 04. Aug. 1714 verkaufen die Erben des weiland Georg Krag, und zwar sein Bruder Kaspar Krag (25) und seine Schwäger Adam Arnold und Daniel Winter, dessen Haus in der Lohgasse neben Georg Leuthel an Elias Ordner, Schneider­meister, um 450 Gulden.

1714      
Elias Ordner (Schneidermeister)
⚭ 09.02.1706 Sofia Arnold
Tochter Eva (* 28.05.1711)

1744      
Eva Ordner (* 28.05.1711)
⚭ 28.06.1744 Johann Georg Krägel (Büttnermeister, * 03.11.1711)
Sohn Johann Georg (* 11.03.1750)

„Elias Ordner zu Markt Nennslingen verkauft sein Gut, bestehend aus Haus, Stadel, Hofreith und Garten, zusammen 1/4 Tagwerk, zwischen Georg Leydel und Ernst Krag in der Lohgassen gelegen an seinen künftigen Tochtermann Johann Georg Krägel, Meister des Büttnerhandwerks, um 400 Gulden rheinisch. Ausbedungen unter anderem die freie Herberg. Den 09.03.1744.“

1774      
Johann Georg Krägel (Krögel, 1748 † Grögel), * 11.03.1750, † 15.04.1823)
⚭ 18.02.1774 Anna Margareta Lang (* 31.12.18.08.1828)
Sohn Johann Daniel (* 22.05.1781)

1813      
Johann Daniel Krägel (* 22.05.1781, † 18.04.1843)
⚭ 29.06.1813 Anna Barbara Leitner
Sohn Johann Daniel (* 12.10.1825)

Von diesem heißt es: „Der Büttnermeister Daniel Krägel hat am 15.01.1842 darum nachgesucht sein Gütchen Haus-Nr. 26 zu teilen und seinem Tochtermann Georg Übelhör zum Zwecke der Ansässigmachung einen Teil abtreten zu dürfen.“ Daniel Krägel erhält die hintere Hälfte des Wohnhauses und die Hälfte des Stadels und Hof­raumes und Georg Übelhör erhält die untere Hälfte des Wohnhauses, den halben Stadel und Hofraum.

1842      
Johann Daniel Grägel (Büttnermeister, * 12.10.1825)
⚭ 19.09.1847 Regina Barbara Hölzel (* 21.10.1820 in Bergen)

1842      
Johann Georg Uebelhör (* 24.04.1812)
⚭ 09.04.1843 Johann Sofie Krägel

Das Anwesen erhielt daraufhin die Nummer 26a für den Krägelschen, und 26b für den Uebelhörschen Anteil. Am 18.04.1843 starb Johann Daniel Krägel. Bei der daraufhin vorgenommenen amtlichen Schätzung wurde folgendes festgestellt: „Letzte Schätzung 1813 vom ganzen Anwesen 600 Gulden. Jetzt für Wohnhaus mit Stadel und Hofraum und zwar zur Hälfte 350 Gulden für die Äcker 390 Gulden angesetzt“, d.h. mehr als das Doppelte vom seinerzeitigen Wert für das ganze Anwesen. Wie wir später erfahren, wurde für die Uebelhör'sche Hälfte noch mehr, nämlich 850 Gulden, verlangt, als der Sohn Johann Daniel Krägel diese 1847 von den Uebelhör'schen Eheleuten zurückkaufte, die in der Zwischenzeit auf Nr. 110 verzogen waren.

1862 erscheint ein ganz neuer Besitzer des Anwesens Nr. 26 und zwar ist es Christi­an August Arnold, wahrscheinlich ein Nachkomme jenes Adam Arnold, der schon 1714 unter den Krag'schen Erben genannt wird.

1862      
Christian August Arnold (Schneidermeister, * 24.01.1806)
⚭  03.03.1840 Anna Maria Schneider (* 03.01.1801 in Feinschluck)
Sohn Daniel (* 11.11.1840)

1865      
Daniel Arnold (Schneider, * 11.11.1840)
⚭ 17.04.1865 Marie Heckel (* 18.02.1843 zu Hundsdorf) (bringt 600 Gulden mit in die Ehe)
Sohn Paul (* 27.05.1884)

1912      
Paul Arnold (* 27.05.1884)
⚭ 13.02.1912 Anna Johann Witzl (* 20.10.1888 zu Floß)
Tochter Anna Maria (* 23.01.1913)

1940      
Anna Maria Arnold (* 23.01.1913)
⚭  04.01.1940 Johann Karl Oberhuber (* 30.07.1808 in Emmetzheim)
Sohn Karl Heinz (* 19.09.1939)

1962      
Karl Heinz Oberhuber (Elektriker, * 19.09.1939)
⚭ 11.08.1962 Irma Ehrengruber (* 24.03.1939)
Sohn Norbert Friedrich Karl (* 23.01.1963)

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Markt Nennslingen

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