Rathaus/
Verwaltungsgemeinschaft

Haus Nr. 25

ab 1883 Nr. 35, heute Lohgasse 4
August Grimm

Bei diesem Anwesen handelt es sich möglicherweise laut einer Schenkungsurkunde von 1324 um das "Gut der Friedelbäuerin", das dem Kloster Seligenporten Martini 1323 von der Stifterin Agnes von Wolffstein, der Mutter der Brüder Ulrich und Gozwin, Schenken von Geyern, zu einem "Seelgerät" übereignet worden war. In ei­ner ähnlichen Urkundenabschrift von 1498 (Urkundenkopien Ehenheim 1324 bis 1599) ist jedoch von „20 Goldgulden ewigen Zins- und Herrengeldes“ die Rede, die auf dem Gut lasten, „das jetzund Hannß Krag zu Nennslingen inne hat“ (Vorbesitzer Erhard Friedel) und 100 Jahre später 1587 wird unter dem Besitzer Lienhard Krag an Abgaben „ein rheinischer Goldgulden jährlich“ erwähnt "laut des Briefes den ich von den Vikarii zu Eichstätt erlöst". Demnach gab es folgende frühe Besitzer:

vor 1498
Erhard Friedel

1498
Hannß Krag

1557
Hannß Mögen

„1557: Hans Mögen so inhändig hat das Haus gelegen neben dem Georgen Wolff (26) und Hans Öder (21) ist den Schenken vogtbar und lehenbar und gibt keinem kein Gült. Zu diesem Gut gehörig ein Garten ungefähr ein gutes Viertel hinter dem Haus und an Hansen Schusters (18) Garten zwischen dem Georg Wolff (26) und Hansen Öders (21) Garten stoßend und gibt kein Zehent.“

„1565: Hans Krag der Junge zu Markt Nennslingen hat empfangen die Bausung da­selbst zwischen Georgen Wolff (26) und Balthasar Schwarzen (21) ihren Häusern innen gelegen mit aller Zugehörung, welche Behausung er von Hannsen Mögen dem Jungen um 152 Gulden erkauft.“

Möglicherweise sind Angehörige der Familie Krag die folgenden Jahrzehnte und über den ganzen 30-jährigen Krieg hinaus im Besitz des Anwesens geblieben, denn um 1640 tritt uns ein Michael Krag als Bürgermeister von Nennslingen entgegen, wobei zu bemerken ist, daß er zu dieser Zeit auch das Nachbarhaus Nr. 26 in Besitz hatte. Allerdings wird der Gesamtbesitz nach 1645 wiederum unter zwei Söhnen ge­teilt, und zwar geht Nr. 25 an den Sohn Kaspar, Haus 26 an den Sohn Michael. Mit Kaspar Krag tritt uns nun ein Mitglied der Familie Krag entgegen, über das Genaue­res berichtet wird. Bei seiner Hochzeit am 13.02.1672 erscheint er als Beck und Bierbrauer, d.h. er hatte - wie übrigens alle anderen Anwesen in Nennslingen auch - das Recht auf dem eigenen Grund Bier zu brauen, und nahm dieses Recht auch wahr; allerdings nur für den Selbstverbrauch, denn von einem Ausschenken oder dem Vorhandensein einer Wirtschaft ist keine Rede.

1672     
Kaspar Krag (Beck und Bierbräuer, * 31.12.1650, † 10.02.1726)
⚭ 13.02.1672 Magdalena Rabischberger (Witwe des Wolf Rabischberger, † 10.03.1703 etwa 43 Jahre alt)
⚭ 2. Ehe 01.06.1704 Maria Schöberlein (†  03.06.1749)
Sohn Ernst (* 10.03.1705)

Am 22.11.1732 Übergabe an den Sohn Ernst um 700 Gulden.

1732      
Ernst Krag (* 10.03.1705, † 11.11.1786)
⚭ 23.01.1727 Maria Sofia Schleußinger (* 02.02.1710)
Sohn Christoph Krag (* 12.01.1746)

Am 30.08.1782 übergibt Ernst Krag seinem Sohn Christoph Krag sein bisher be­sessenes Gut, das er seit 1732 innegehabt hat, bestehend aus Haus, Stadel und Gärtlein, zusammen ein halbes Tagwerk zwischen Michael Krag (26) und Simon Weydöder (21) um 700 Gulden.

1782      
Christoph Krag (Krach) (* 12.01.1746)
⚭ 1. Ehe 18.02.1774 Anna Marie Hoffmann († 11.02.1784)
⚭ 2. Ehe 28.11.1786 Maria Susanna Gloßner   (* 03.03.1760 in Thalmannsfeld † 10.03.1811)
Sohn Johann Michael (* 23.10.1787)

Am 02. Juni 1807 übergibt Christoph Krag seinem zweitältesten Sohn Michael Krag sein Gut (Haus Stadel, Hofreith und Gärtlein, zusammen ein halbes Tagwerk) um 975 Gulden.

1807      
Johann Michael Krach (* 23.10.1787)
⚭ 05.02.1811 Katharina Beyerlein aus Burgsalach
Sohn Ernst (* 19.03.1823)

1854      
Ernst Krag (Krach) (* 19.03.1823)
⚭ 05.06.1854 Anna Margareta Gloßner (* 09.06.1824)

1865 hat Ernst Krag sein Anwesen verkauft und ist nach Friedberg, 1866 von Fried­berg nach Augsburg, gezogen. Er und seine Frau haben vor ihrem Wegzug nach Augsburg das Lutherbild in der Kirche gestiftet.

Neuer Besitzer ist Leonhard Foistner, der auf der gegenüberliegenden Seite der Loh­gasse 1861 einen Ziegelofen erbaut und bis dahin im Haus des Dachdeckers Weixel­baum gewohnt hatte. Knapp vier Jahre später ist Leonhard Foistner im Alter von 37 Jahren am 31. Mai 1865 ganz plötzlich an Lungenbluten verstorben. Die Ehe war kinderlos.

1865      
Leonhard Foistner († 31.05.1865)
⚭ Anna Barbara Fackelmeier (* 28.11.1825 in Gersdorf)

Am 22.04.1866 heiratet die Witwe Anna Barbara Foistner, geb. Fackelmeier, den Georg Andreas Schwimmer aus Wettelsheim, der Wohnhaus, Nebengebäude, Hof­raum und 27 Tagwerk im Wert von 4000 Gulden übernimmt, außerdem aber noch 12.000 Gulden als Heiratsgut mitbringt. Der Ziegelofen (Kalkofen) kam 1883 durch Kauf an Matthias Grimm, 1896 an August Grimm.

1866    
Anna Barbara Foistner, geb. Fackelmeier    (* 28.11.1825 in Gersdorf)
⚭  2. Ehe 22.04.1866 Georg Andreas Schwimmer aus Wettelsheim

Nächster Besitzer:

Johann Michael Meier (Schuhmacher, * 22.09.1843)
⚭ 11.02.1872 Kathrin Fleischmann (* 02.09.1847, † 02.01.1926)
Sohn Christian (* 15.02.1875)

1902      
Christian Meier (Schuhmachermeister, * 15.02.1875)
⚭ 01.04.1902 Anna Maria Weixelbaum (* 18.09.1874 (3), †  07.05.1922)
Tochter Anna Margarete (* 23.05.1909)
⚭ 2. Ehe 13.06.1922 Anna Bar. Oberhuber (* 29.11.1879 zu Emetzheim)

1931      
Anna Margarete Meier (* 23.05.1909)
⚭ 28.04.1931 Karl August Grimm (* 02.08.1898)
Sohn Ludwig August (* 17.03.1933)

1955      
Ludwig August Grimm (* 17.03.1933)         
⚭ 30.07.1955 Erna Schabdach (* 28.03.1928 in Wengen)
Sohn August (* 20.08.1956)

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Markt Nennslingen

Herr Erster Bürgermeister Bernd Drescher

Schmiedgasse 1

91790 Nennslingen

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