Rathaus/
Verwaltungsgemeinschaft

Haus Nr. 23

ab 1883 Nr. 80, heute Marktplatz 9
Eduard Seidenschwang

Die Anwesen mit den alten Nummern 23, 24 und 99 wurden zu verschiedenen Zei­ten in dem Garten des Anwesens Nr. 46 erbaut, der in alter Zeit vom Marktplatz, das heutige Haus Leyerer eingeschlossen, bis an die Lohgasse reichte und dort mit dem Besitz des Ochsenwirts (Nr. 44) zusammenstieß. Betrachtet man diesen großen zum Haus gehörigen Gartenanteil, so muß man für Nr. 46 ein sehr hohes Alter anneh­men, da ja nur in der Anfangszeit der Besiedlung derartig große Flächen zur Verfü­gung standen. Über die Entstehungszeit von Haus Nr. 23 gibt es folgende Nachrich­ten:

„10.07.1705: Hans Leonhard Braun, Schreiner, überläßt mit Konsens gnädiger Herr­schaft seinem Tochtermann Hans Antoni Geiger, Glaser, ein Stück seines Gartens zur Erbauung eines Korbhäusleins um 20 Gulden kaiserlich.“

1705      
Johann Antoni Geiger (Glaser, * in Ulm)
⚭ 11.08.1705 Maria Sibylla Heinrich (* 09.03.1684)
Sohn Johann Heinrich (* 09.04.1716)

1752      
Johann Heinrich Geiger (Glasermeister, * 09.04.1716)
⚭ 13.12.1751 Anna Margareta Rührnschopf

18.12.1752: „übergibt Johann Anton Geiger seinem Sohn Johann Heinrich Geiger sein Korbhaus so von ihm vor Jahren selbst erbaut worden, liegt vornen an der Straß gegen den Gemeinbrunnen über und hinten an des Schreiners Konrad Meinhold Horns Garten stoßend um 330 Gulden.“

Am 15. Juni 1753 verkauft Johann Heinrich Geiger sein Korbhaus für 375 Gulden an Matthias Winter und erwirbt selber von den Erben des Christoph Gloßner das Anwsesen Nr. 52 um 580 Gulden.

1753      
Matthias Winter (Metzgermeister, * 23.04.1721)
⚭ 07.03.1747 Sofia Elisabetha Satzinger aus Enhofen

Am 23. März 1764 verkauft „schuldenhalber auf hochherrschaftlichen Befehl der bisherige Untertan und Metzger Matthias Winter sein besessenes Korbhaus an den Schneidermeister Johann Andreas Keller um 400 Gulden.“

1764      
Johann Andreas Keller (Schneidermeister)
⚭ 24.11.1761 Sarah Schleisinger

Am 01. März 1765 verkauft der Schneidermeister Johann Andereas Keller „das am 23.03.1764 von Matthias Winter erkaufte Korbhaus an den Schuhmacher Wilhelm Symader, gelegen vorn an der Straß bei dem Gemeinbrunnen und hinten an Johann Kilian Schuhmachers Garten stoßend für 400 Gulden.“

1765      
Johann Wilhelm Siemader (Schuhmacher, * 10.03.1725, † 15.07.1803)
⚭ 11.02.1749 Maria Barbara Mittemeyer (* 20.10.1721)
Sohn Johann Georg (* 03.11.1750)
Tochter Maria Elisabeth (* 10.10.1752)

Am 19. April 1804 hat die Witwe des Johann Wilhelm Simader mit herrschaftlicher Erlaubnis ihr auf zwei Teile abgeteiltes Korbhaus an ihre zwei Kinder abgetreten, und zwar:

Nr. 23 a (untere Hälfte) an ihre ledige Tochter Elisabeth und Nr. 23 b an den be­weibten Schuster Johann Georg Simader zu je 300 Gulden.

Haus Nr. 23 b 

1804      
Johann Georg Siemader (* 03.11.1750, † 19.11.1821) 
⚭ 01.03.1775 Anna Maria Winter
Sohn Johann Wilhelm (* 12.01.1783)
Sohn Johann Rupprecht  (* 14.12.1784)

Am 06. Febr. 1830 kauft Johann Wilhelm Siemader von seiner Tante Maria Elisa­beth deren Hälfte, nämlich 23 a, um 300 Gulden.

1834      
Johann Rupprecht Siemader (Maurergesell, * 14.12.1784)
⚭ 03.04.1814 Anna Barbara Richter aus Syburg
Sohn Johann Georg (* 13.03.1812)
Sohn Georg Michael (* 17.02.1817)

Am 07. Juni 1834 verkauft Johann Wilhelm Siemader seinen Anteil an seinen Bru­der Rupprecht. Damit war erneut das ganze Haus in einer Hand.

1852      
Georg Michael Simader (* 17.02.1817)
⚭ 12.04.1852 Katharina Rottler aus Indernbuch

1863 verkauft Georg Michael Simader das Haus Nr. 23 an den Spenglermeister Franz Eduard Männl und zieht in das von ihm neu erbaute Haus Nr. 118. Das auf Nr. 23 beruhende Gemeinderecht wurde dabei mit auf 118 gezogen. Franz Eduard Männel war der drittälteste Sohn des Eisenhändlers August Friedrich Männel und dessen verstorbener Ehefrau Marie Sofie, geb. Schädlig aus Brunn in Sachsen. Die­ser August Friedrich Männel ist bereits am 14.04.1855 in den Nennslinger Pfarrbü­chern vermerkt, und zwar heiratet er da in zweiter Ehe die Eva Maria Wolkersdorfer aus Bergen. Wohnhaft ist er zu dieser Zeit auf Hausnummer 110, heute Jägerstr. 6, wo er am 01.01.1865 stirbt.

1863      
Franz Eduard Männel (Spenglermeister, * 29.04.1838 zu Schönheide, Königreich Sachsen, † 03.02.1914)
⚭ 01.05.1866 Anna Marie Richter (* 09.03.1846 in Syburg + Jan. 1877 Ansbach)

„22. April 1866: Pfarramt Thalmannsfeld betreffend Ansässigmachung in Nennslin­gen. Franz Eduard Männel, Spenglermeister zu Nennslingen, drittältester Sohn des verstorbenen Eisenhändlers August Friedrich Männel und dessen verstorbener Ehe­frau Maria Sofia, geb. Schiedlig aus Bronn in Sachsen und dessen Verlobte Anna Maria Richter, zweitälteste Tochter des Georg Michael Richter, Gastwirts und Öko­nom zu Syburg und seiner Ehefrau Barbara Engelhardt von Landersdorf wurden ohne Einsprüche dahier prokalmiert, was den Brautleuten unter Anwünschung rei­chen göttlichen Segens hiermit amtlich bestätigt wird. 24. Juli 1866: Klage Attest für den Gastwirt Michael Richter von Syburg wegen Klagestellung gegen seinen Toch­termann, den Spenglermeister Eduard Männel betreffs Ehescheidung: 31. Juli 1867 Leumundszeugnis für die ledige Näherin Barbara Schweinesbein zwecks Vereheli­chung mit dem abgeschiedenen Spenglermeister Eduard Männel.“

„30. Mai 1868: Der Spenglermeister Eduard Männel ist seit zwei Jahren geschieden, kommt aber ohne eine Frau mit etwas Vermögen nicht mehr länger aus - außer der Barbara Schweinesbein, die er von Gericht wegen nicht heiraten darf, mag ihn nicht leicht eine andere heiraten. Deshalb soll ihm die Genehmigung zur Eheschließung mit dieser Person gegeben werden“ (Antrag der Gemeinde).

1872 verkauft Eduard Männel infolge Insolvenz ein halbes Wohnhaus (23 a) an Bar­bara Schweinesbein. Seitdem figurieren beide als Besitzer des Hauses. Nach dem Tode seiner Frau am 28.03.1908 fällt dieses halbe Haus wieder durch Erbfolge an Eduard Männel zurück.

1877      
Franz Eduard Männel (Spenglermeister, * 29.04.1838 zu Schönheide, Königreich Sachsen)
amtliche Genehmigung zu einer ⚭ 2. Ehe 03.08.1877 Anna Barbara Schweinesbein (* 21.02.1836, † 28.03.1908)

1912 erscheint als neuer Besitzer Eduard Link, dessen Mutter eine Schwester der verstorbenen Anna Barbara Schweinesbein war. Außerdem war sie auch das Paten­kind von Eduard Männel.

1912      
Eduard Link (* 27.06.1880, † 14.10.1927)
⚭ 04.06.1912 Anna Maria Ussendörfer (* 07.11.1888 in Thalmannsfeld)
Tochter Maria Anna (* 29.03.1921)

1939     
Maria Anna Link (Verkäuferin in München, * 29.03.1921)
⚭ 30.04.1939 Ernst de Thouzellier (* 08.02.1913 in Frankfurt/Main)
Tochter Anna Inge (* 09.01.1940)

Maria Anna de Thouzellier (geb. Link, * 29.03.1921)
⚭ 2. Ehe mit Alfred Jung

Im Jahr 1951 verziehen die Eheleute Jung nach Nürnberg und verkaufen ihr Haus an die Eheleute

Eduard Seidenschwang (* 31.05.1910)
⚭ Emma Schmidt (* 24.04.1921)

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