Die heutige Wirtschaft "Zum Stern" ist etwa 1550 erbaut worden. Erster bekannter Besitzer ist 1555/70 Veit Pfüster (Pfister, später auch Pfisterer). Von ihm heißt es im Salbuch Nr. 2: „Veit Pfüster so inhändig hat Haus und Stadel zwischen Hannsen Arnoldt (51) und Georgen Schirlmayrs (50) Behausung gelegen und ist den Schenken vogtbar, lehenbar und dienstbar und gibt jährlich eine Fastnachthenne und 20 Pfennig Zins dem Gotteshaus St. Collmann zu Salach.“ (worauf diese Abgabe an die Kirche in Burgsalach zurückzuführen ist, ist unbekannt).
Anschließend an diese Beschreibung des Anwesens sind noch drei spätere Besitzer genannt, nämlich
1577
Hannß Popp
Hannß Beurlein (Schmied)
Michael Regnard (Metzger)
Pauls Struller
Über letzteren erfahren wir 1709 im Salbuch 251: „Paul Struller, Beck und Bierbräuer zum Stern, besitzt das Haus, Stadel und Korb, ist ein Eckhaus an der Kreuzstraße zwischen Simon Birngruber (20) und Matthias Schlund (51), Schätzwert des Anwesens 90 Gulden, für das Einkommen als Bierbräuer werden jährlich 10 Gulden angesetzt“. Der Vorgänger von Paul Struller war sein Vater, Hannß Struller.
1667
Hans Struhler (Bäcker und ab 1625 Bierbrauer)
⚭ 27.09.1623 Dorothea Dirsch
Sohn Paulus (* 23.06.1644)
Paul Struhler (Beck und Bierbrauer, * 23.06.1644, † 27.02.1721)
⚭ 29.05.1669 Helena Klinger (* in Wengen, † 07.11.1716)
Sohn Paul (* 26.10.1683)
1715
Paul Struller (Beck und Bierbrauer, * 26.10.1683)
⚭ 19.05.1715 Maria Elisabetha Glosner (* 30.05.1689, † 14.08.1740)
Am 03. Juli 1726 verkaufte Paul Struller „sein Wohnhaus mit Korb Stadel und Garten gelegen zwischen Simon Fellner (20) und Matthias Schlund (51) an Michael Engelhardt, vorherigen Ritterwirt, um 700 Gulden mit allem vorhandenen Bräu- und Branntweinzeug.“ Michael Engelhardt hatte zwei Tage zuvor seine eigene Wirtschaft an seinen Schwiegersohn Johann Michael Satzinger, bisherigen Bräumeister zu Pappenheim, gebührtig aus Burgsalach, um 1300 Gulden abgegeben.
1726
Michael Engelhard (Ritterwirt, * 01.06.1677)
⚭ 02.07.1704 Maria Margareta Schmiedcontz aus Alesheim
Doch nach nur 13 Jahren muß Michael Engelhard den 1726 erworbenen Besitz wieder veräußern. Von ihm heißt es am 10.10.1739: „Michael Engelhard, Bürger und Beck zu Markt Nennslingen, verkauft auf herrschaftlichen Befehl wegen gehabter Schulden halber seine Würthschaft, bestehend in einem Haus, Korb, Stadel und Gärtlein, zusammen ein gut Viertel Tagwerk haltend, so im Flecken am Eck der Kreuzstraße zwischen Matthias Schlund (51) Schneidermeister und Matthias Zinnern (20) Sattler innen gelegen an den meistbietenden Johann Georg Gloßner, dermalen mit Katharina Winter ehelich verlobter lediger Präu- und Beckenknecht für 656 Gulden. NB: Von dem Engelhard dem Gloßner in Kauf gegeben worden: Alles vorhandene Präu- und Branntweinzeug an Kesseln, Kübeln und dergleichen. Markt Nennslingen, 10. Okt. 1739“
1739
Johann Georg Gloßner (Bierbräuer und Beckenmeister, * 12.04.1706
⚭ 02.08.1740 Maria Katharina Winter (* 03.11.1717)
Sohn Johann Christoph (* 09.07.1741, † 12.11.1800)
„Am 09. Dez. 1777 übergibt Johann Georg Gloßner seine schon 38 Jahre innegehabte Wirtschaft seinem Sohn Christoph Gloßner. Ist ein Eckhaus an der Kreuzstraße zwischen Daniel Winter jun. (50) und Andreas Burger (20). Taxwert 1650 Gulden.“
1777
Johann Christoph Gloßner (Sternwirt, * 09.07.1741, † 12.11.1800)
⚭ 06.02.1774 Maria Barbara Meyer (* 23.10.1753)
Nach dem Tode ihres Mannes versucht die Witwe Barbara Gloßner zunächst allein zurechtzukommen, verkauft aber dann doch - es ist die schwierige Zeit der Napoleonischen Kriege mit einer enormen Inflation - die Wirtschaft an ihren 19-jährigen Neffen von der Steinmühle, Johann Michael Meyer, um 6000 Gulden.
1808
Johann Michael Meyer
⚭ 25.07.1809 Eva Maria Wörner
Wie aus anderen zeitgenössischen Berichten zu erfahren, herrschte in den Folgejahren eine ungeheuere Geldnot. Die Folge war ein enormes Absinken der vorausgegangenen überhöhten Grundstückspreise. Gleichzeitig war es unmöglich, etwa beim Kauf aufgenommene Gelder rechtzeitig zurückzuzahlen. So kam es, daß damals über 20 Anwesen in Nennslingen auf Gant kamen, d.h. versteigert werden mußten. Auch die Sternwirtschaft, die vor 1800 auf 1250 Gulden geschätzt aber 1808 um 6000 Gulden übergeben worden war, mußte 1820 verkauft werden. Das damalige Kaufprotokoll lautet: „1820/21: Lehen-Zuschreibprotokoll über das Wirtschaftsgut zum Stern, welches Daniel Schweinesbein von Indernbuch aus der Gantmasse des Johann Michael Meyer erkauft hat um 4655 Gulden. Letzte Veränderung 1808, damaliger Taxwert 1250 Gulden. Das erkaufte Gut besteht aus dem Haus mit Stadel und Korb und darauf haftender realer Tabern-, Bäcker-, Bierbrauer- und Branntweinbrennerei-Gerechtigkeit und ist zwischen Michael Meyer (20) und Michael Kröner (51) am Eck der Kreuzstraße gelegen.“
1820
Daniel Schweinesbein (Bierbrauer auch Sternwirt und Bäcker)
⚭ 03.01.1821 Anna Margareta Strauß aus Indernbuch
Auch dem neuen Besitzer erging es nicht besser, denn auch er geriet in das Räderwerk der Rezession und mußte 1827 ebenfalls wieder verkaufen. Neuer vorübergehender Besitzer wurde der Wirt Georg Ludwig Pflaumer aus Weißenburg, der das Anwesen des Daniel Schweinesbein 1820 um 4655 Gulden ersteigert hatte. Sieben Jahre später gibt er es um 1000 Gulden (wahrscheinlich verkleinert um einige Grundstücke) an Matthias Löhmeier, zuvor wohnhaft im Haus gegenüber, ab.
1827
Matthias Löhmeier (Metzgermeister, * 27.05.1782, † 13.04.1863)
⚭ 09.01.1810 Kunigunde Lang
Sohn Johann Georg (* 23.04.1814)
Matthias Löhmeier erwarb 1827 die Sternwirtschaft um 1000 Gulden.
1852
Johann Georg Lehmeier (Metzgermeister und Gartwirt Zum Stern, * 23.04.1814)
⚭ 25.05.1852 Anna Barbara Weglehner (* 11.05.1827)
Sohn Georg Wolfgang, * 19.12.1852)
1881
Georg Wolfgang Lehmeier (Sternwirt und Metzger, * 19.12.1852, † 29.09.1930)
⚭ 26.07.1881 Magdalena Betz (* 09.11.1861 in Wengen)
Sohn Luitpold Lehmeier (* 12.03.1891)
1920
Luitpold Lehmeier (Sternwirt, * 12.03.1891)
⚭ 23.11.1920 Anna Maria Weichselbaum
Bis mindestens 16.02.1924, der Geburt seines Sohnes Luitpold Wolfgang, erscheint Luitpold Lehmeier in den Kirchenbüchern als Sternwirt. Aus irgendwelchen, nicht bekannten Gründen verzog er später nach Nürnberg, baute sich jedoch um 1930 in Nennslingen auf der sog. "Luitpoldshöhe" als Altsitz ein Haus, während die Wirtschaft sein Vetter Christian Friedrich Lehmeier übernahm.
Friedrich Lehmeier (* 16.02.1862, † 12.03.1941)
⚭ 16.07.1895 Maria Ernestine Oberhuber (* 20.03.1869 in Emmetzheim, † 29.05.1928)
Sohn Christian Friedrich (* 03.10.1900)
In einer Übergangsperiode (Vertrag vom 22. Sept. 1926) wurde die Wirtschaft vorübergehend von einem Schwager Luitpolds, dem Schreinermeister Georg Lehmeier, als Pächter geführt.
1930
Christian Friedrich Lehmeier (Gastwirt Zum Stern, * 03.10.1900)
⚭ 24.07.1928 Anna Margareta Fleischmann (* 28.11.1905)
Sohn Karl Friedrich (* 01.04.1934)
1963
Karl Friedrich Lehmeier (Metzgermeister, * 01.04.1935)
⚭ 14.05.1963 Frieda Auernhammer (* 07.05.1940 in Indernbuch)