Rathaus/
Verwaltungsgemeinschaft

Haus Nr. 17

ab 1883 Nr. 21, jetzt 1939 Nr. 21 a und 21 b, und ab 1920 Raitenbucher Straße 4, 6 und 8, Helmut Pößnicker, Margareta Haase

In alten Urkunden heißt dieser Hof "die Widembt" und der Besitzer „der Widen­bauer“. Ursprünglich gehörte der Widumhof zur Ausstattung der Kirche und dessen Besitzer war für den Lebensunterhalt des Pfarrherren zuständig. Zu welchem Zeit­punkt dieser Hof einen neuen Besitzer bekam, ist heute nicht mehr festzustellen. Laut einer Notiz im „Gült- und Zinßbuch des Schloß Geyern, erneuert und aus den alten Zinßbüchern und Registern gezogen“, hatte der Widenbauer Georg Stengel 1574 jährlich folgende Abgaben zu entrichten:

20 Gulden Herrengeld

24 Käs

  1 Metzen Hundshabern

  1 Fastnachthuhn

10 Herbsthühner

und seinen gebührenden Teil Vogthabern.

In einem weiteren Artikel im geographisch-statistisch-topographischen Lexikon von Franken (M. Bundschuh) heißt es dann im Band 3 Seite 726: „Nennslingen hat 80 Untertanen, wovon einer eichstättisch. Es ist dieser der Besitzer des Widenhofes, welcher, als die Familie von Ehenheim mit Heinrich Konrad von Ehenheim zu Geyern im Jahr 1599 ausstarb, dem Stift Eichstätt heimfiel“, d.h. also, ab 1600 war der Widenhofbesitzer eichstättischer Untertan. Da über fremde Untertanen und deren Abgaben weder von Schenkischer noch Brandenburgischer Seite Buch geführt wurde, liegen über den Widenhof nur sehr spärliche Angaben vor. Danach gab es folgende Besitzer:

1570 Wilvold Arnold

1574 Georg Stengl

1604 Georg Stengl

1615 Christoph Gurmer

1624 Hans Albrecht

1631 Michael Schmidpeter

1637 Jörg Stengel

1643 Thomas Birngruber

1682 Wolf(gang) Birngruber

1687 Andreas Birngruber

1662     
Wolf(gang) Birngruber (Widenbauer)
⚭ Salome
Sohn Andreas (* 25.11.1662)

1687      
Andreas Birngruber (Widenbauer, * 25.11.1662 / † 20.08.1715)
⚭ 29.11.1687 Rosina Scheugernstünd aus Thalmannsfeld
Sohn Andreas (* 23.11.1689)

„1705: Andreas Birngruber besitzt den Eichstätter Widenhof, das äußerste Anwesen rechter Hand des Wegs nach Raitenbuch.“

1723  
Andreas Birngruber (Widenbauer, * 23.11.1689 / † 01.09.1752)
⚭ 13.07.1723 Maria Susanna Gloßner (* 03.09.1703)
Sohn Matthias (* 20.01.1728)

1756      
Matthias Birngruber (* 20.01.1728 / † 12.02.1759)
⚭ 14.07.1756 Elisabeth Schlund
Sohn Georg Michael (* 18.08.1756 / † 14.07.1834)

1759      
Elisabeth Birngruber, geb. Schlund
⚭ 2. Ehe 26.07.1759 Christoph Gloßner (* 27.12.1737)
Sohn Christoph (* 26.01.1775)

1798: Christoph Gloßner übernimmt 1798 den Widenhof von seinem Vater für 3500 Gulden.

1798      
Christoph Gloßner (* 26.01.1775)
⚭ 23.04.1799 Maria Margareta Drießlein von Suffersheim

1811 kaufte Michael Dengler aus Stetten den Widenhof von Christoph Gloßner für 5300 Gulden.

1811      
Michael Dengler (Denkler), Withumsbauer)
⚭ 30.10.1811 Anna Maria Brügl (Brückel) aus Reichersdorf
Tochter Anna Margareta (* 17.05.1820)

1844      
Anna Margareta Dengler (* 17.05.1820)
⚭ 16.04.1844 Daniel Winter (* 12.02.1815)
Sohn Daniel (* 10.05.1847)

1878      
Daniel Winter (Wittenbauer, * 10.05.1847 / † 13.07.1935)
⚭ 26.03.1878 Anna Maria Unsorg (* 22.11.1855 in Burgsalach / † 04.04.1931)
Sohn Daniel (* 20.05.1878)

1911      
Daniel Winter (Wittenbauer, * 20.05.1878)
⚭ 06.06.1911 Anna Margareta Beyer (* 04.03.1888 in Wengen)
Sohn Karl Michael (* 13.08.1921)

Im September 1939 wechselte Daniel Winter nach Wengen, übernahm dort das An­wesen seines Schwagers Michael Schmidtkonz, dessen Ehe kinderlos war, während er das hiesige gesamte Anwesen an Wiesmeier von Eysölden verkaufte. Dieser teilte das Anwesen in zwei Hälften, deren vordere Hälfte (21 a) zunächst von Michael Maderholz aus Reuth u. Neuhaus als Schlosserwerkstatt verwendet wurde, jedoch zu wenig Anklang fand und später an den Wegmacher Johann Müller verkauft wurde.

Die Rückseite (21 b), die schon um 1939 an Karl Wilhelm Link verkauft worden war, wurde nach dessen Tod mit einem neuen Eingang versehen und zunächst als Werkstatt an den Spengler Jung verkauft, später an Karl Haase, der diesen Teil als Wohnhaus umbaute. Die Scheune erwarb Friedrich Hafner, das Korbhaus, zunächst Wohnhaus von Evakuierten, wurde 1949 von Christian Satzinger erworben. Nach dem Tod von Friedrich Hafner übernahm sein Schwiegersohn Helmut Pößnicker dessen Besitzanteile.

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